KI im Marketing bei Happybrush  

Happybrush generiert unter anderem Webespots mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Teil 29 unserer Serie “KI im Marketing” mit Stefan Walter, CEO und Gründer des nachhaltigen Zahnbürstenherstellers.
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Stefan Walter ist Gründer und CMO beim nachhaltigen Zahnbürsten-Start-up Happybrush. (© Happybrush)

Herr Walter, wofür haben Sie KI zuletzt persönlich eingesetzt? 

Seit einer Weile benutze ich perplexity AI für Fragen aller Art, das hilft oft für schnelle Antworten bei komplexen Themen. Kürzlich habe ich Remini, ein KI-Tool für Bilder, ausprobiert, um ein paar Fotos von der Familie und Freunden erstellen zu lassen. 

In welcher Weise setzt Happybrush KI im Marketing ein?  

Ganz aktuell haben wir bei Happybrush einen KI-generierten Werbespot kreiert: Moments that changed the world. Wir konnten so unsere Idee mit geringen Mitteln realisieren. Außerdem nutzen wir KI zunehmend in der Texterstellung, insbesondere wenn eine Vielzahl von Anforderungen zu erfüllen sind, beispielsweise eine bestimmte Textlänge und bestimmte Keywords. Auch bei der Ideenfindung in Brainstorming-Runden und der Strukturierung von Aufgaben helfen uns Chat GPT oder Midjourney. So lassen sich Teilschritte beschleunigen und verbessern. 
 
Können Sie anhand eines konkreten Beispiels erklären, wie KI Ihrem Marketing-Team die Arbeit erleichtert?  

Bei Beschreibungen von Produktdetails, zum Beispiel auf Amazon oder in Werbeanzeigen lassen sich mit KI viele Aufgaben schneller erledigen. Die Qualität der Texte ist erstaunlich gut und das Schreiben oft deutlich effizienter. Mehr Herausforderungen gibt es bei den Bild- und Video-Tools, die auf KI basieren. 

Welche rechtlichen oder ethischen Fragen zur KI sind Ihrer Meinung nach noch zu klären? 

Beim Einsatz von KI gibt es noch eine Menge zu bedenken. Rechtlich sind etwa die Haftung und das geistige Eigentum große Themen. Wer ist verantwortlich, wenn etwas schiefgeht und es zum Schaden kommt?  Vom ethischen Standpunkt gesehen müssen wir sicherstellen, dass KI keine diskriminierenden Entscheidungen verstärkt. Es ist wichtig, dass wir transparent darüber sind, wie KI-Systeme arbeiten, und sicherstellen, dass sie fair und verantwortungsvoll eingesetzt werden. Außerdem müssen wir Datenschutz und Privatsphäre im Auge behalten, damit persönliche Daten nicht missbraucht werden. Diese Themen erfordern eine gemeinschaftliche Diskussion und Lösungsfindung. 
 
Welche Aufgaben im Marketing könnte die KI in Zukunft noch übernehmen und wo liegen die Grenzen, also wofür wird es immer das menschliche Hirn brauchen? 

Im Marketing wird sich KI immer weiter durchsetzen, indem sie uns beispielsweise bei der Personalisierung von Kundenerlebnissen durch Datenanalysen hilft. Sie kann beim Erstellen von Content, bei der Echtzeit-Optimierung von Kampagnen sowie beim Kundendienst durch Chatbots unterstützen. Auch die Auswertung großer Datenmengen zur Marktanalyse und Entscheidungsfindung fällt hier rein. Aber es wird noch eine ganze Weile Aufgaben geben, bei denen KI noch nicht ausreichend stark sein wird. Zum Beispiel, wenn es um pure Kreativität geht und um das Verstehen tiefgründiger Emotionen. Auch bei ethischen Entscheidungen führt kein Weg an menschlichen Entscheidungen vorbei.  

Das Interview wurde schriftlich geführt. 


Alle bisher erschienenen Folgen der Interviewserie mit Markenentscheider*innen zu KI lesen Sie hier. 

Laura Schenk (ls, Jahrgang 2002) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft und hat immer Lust, sich neuen Themenbereichen zu widmen. Eine besondere Vorliebe hat sie für kubistische Malerei und das Schreiben in all seinen Formen. Ihrer Heimatstadt Leipzig hat sie 2023 sogar einen Kurzgeschichtenband gewidmet. Sie studiert dort Kommunikations- und Medienwissenschaft und engagiert sich crossmedial bei Lokalzeitungen und beim Radio.