Auf diese Fakten weist das Marktforschungsinstitut TNS Infratest hin, das im Rahmen einer Studie knapp 1.900 Firmenkunden befragte. Demnach hängt das Engagement in Social Media stark von der Unternehmensgröße ab. Während nur jeder siebte kleine bis mittelständische Betrieb mit einem Jahresumsatz unter 25 Millionen Euro Social Media in der externen Kommunikation einsetzt, ist es bei größeren Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 25 Millionen Euro bereits jedes Vierte.
Großunternehmen in mehreren Netzwerken aktiv
Die Präsenz in Social Networks ist dabei nicht nur für Unternehmen mit privaten Endverbrauchern interessant, auch Unternehmen mit Firmenkunden erreichen Entscheider über die neuen digitalen Medien. Dabei sind Business-to-Consumer (B-to-C) und Business-to-Business (B-to-B)-Unternehmen mit jeweils 15 Prozent gleichermaßen aktiv im Einsatz von Social Media. Unterschiedlich hoch ist das Engagement nach Branchen. Unternehmen aus der Handels- (16 Prozent) und Dienstleistungsbranche (22 Prozent) nutzen die neuen Kanäle in ihrer Außenkommunikation am häufigsten. Im verarbeitenden Gewerbe (acht Prozent) und im Bausektor (zwei Prozent) ist der Anteil an Social-Media-Nutzung deutlich geringer. Vor allem junge, in den letzten drei Jahren gegründete Unternehmen sind mit 23 Prozent Nutzungsquote Vorreiter beim Thema Social Media.
Für werbungtreibende Unternehmen ist offenbar das soziale Netzwerk Facebook besonders attraktiv. Über 80 Prozent der Unternehmen mit Social-Media-Aktivität sind in dem größten sozialen Netzwerk präsent. Größere Unternehmen setzen dabei häufiger gleich mehrere soziale Medien für ihren Online-Auftritt ein. Sie sind somit auch häufiger auf Karrierenetzwerken wie Xing oder Linkedin vertreten und nutzen diese Plattformen auch für das Employer Branding und Recruiting neuer Mitarbeiter.
Auch interner Informationsfluss wird beschleunigt
Auch für die interne Kommunikation nutzen Unternehmen die Potenziale sozialer Medien. Kollaboration, Beschleunigung des internen Informationsflusses und der Austausch von Know-how zur Generierung von Innovationen, mit denen letztlich auch Wettbewerbsvorteile zu erreichen sind, stehen im Vordergrund des Engagements. Vorwiegend werden in den Unternehmen klassische digitale Instrumente der internen Kommunikation wie E-Mail oder das Intranet um den Einsatz von Foren, Blogs oder sozialen Unternehmensnetzwerken ergänzt.
Unternehmen mit internen Social-Media-Anwendungen sind in Deutschland aber noch eher die Ausnahme. Lediglich sieben Prozent der kleinen bis mittelständischen Betriebe und zwölf Prozent der Großbetriebe setzen Social Media für die interne Kommunikation ein. Allerdings plant etwa jedes siebte deutsche Großunternehmen den Einsatz der neuen Möglichkeiten und jedes zehnte findet dieses Thema wichtig. Olivera Radukic von TNS Infratest ergänzt: „Auch die zunehmende Ausstattung der Mitarbeiter mit Laptops, Tablets oder Smartphones sowie die Möglichkeit, private mobile Endgeräte in die Netzwerke von Unternehmen zu integrieren, bietet Potenzial, diesen Trend in Zukunft zu verstärken.”
(TNS Infratest/asc)