Von Nils Jacobsen
Gerade einmal drei Monate ist es her, dass der Kosmetikanbieter Dove mit einer Kampagne Eltern verärgert hatte und in den sozialen Medien massiv Kritik einstecken musste. Nun ist schon der nächste Shitstorm aufgezogen: In den USA hat die zum Unilever-Konzern gehörende Marke für eine neue Waschlotion mit einem Kurz-Video auf Facebook geworben, in dem farbige und weiße Models auftreten.
https://m.youtube.com/watch?v=NAz6MBjvM8c
Das farbige Model zieht das Shirt über den Kopf, danach ist ein weißes Model zu sehen. Der Schnitt scheint zu suggerieren, dass mit Hilfe der Dove-Lotion eine Verwandlung erfolgen würde – von schwarzer zu weißer Hautfarbe.
Completely accept the @Dove ad was empowering for Lola Ogunyemi. But for consumers it was not and perpetuates dangerous beauty steroetypes. I say this as someone who, as a child, was ashamed of the colour of my skin https://t.co/wVvmv3sEP5
— Carmen Fishwick (@carmenfishwick) October 10, 2017
Vor allem die Vorher-Nachher-Konnotation, die unterschwellig das weiße Model zu favorisieren scheint, wurde von zahlreichen Social Media-Nutzer als rassistisch kritisiert – nicht zuletzt angesichts historischer Vorbilder. Einerseits ist es gerade mal sechs Jahre her, dass Dove schon einmal für Duschmittel in der Vorher-Nachher-Symbolik warb und dabei erstmals das farbige Model in unvorteilhafter Weise als offenkundig verbesserungswürdig inszenierte.
Andererseits gibt es in der Geschichte zahlreiche rassistische Werbevorbilder von Seifenherstellern, die die Illusion zu vermitteln suchten, mit entsprechender Wäsche würde auch sich die Hautfarbe ändern.
eine Entschuldigung folgte prompt:
— Dove (@Dove) October 9, 2017