Kurzfristige Liquiditätshilfe für Händler von SportMarken24
Mit den Maßnahmen rund um das Coronavirus werden Einzelhändler finanziell stark geschwächt. Laufende Kosten wie Miete und Personal müssen gezahlt werden, während hingegen kaum Einnahmen vorhanden sind. Dies führt zwangsweise zu Liquiditätsengpässen bei Einzelhändlern.
SportMarken24 bietet angebundenen Einzelhändlern daher im Rahmen des Coronavirus Liquiditätssoforthilfe. Jeder Händler, der dies benötigt, erhält für den Zeitraum von zwei Monaten ein zinsloses Darlehen in Höhe des Auszahlungsbetrags des letzten Monats. Dies soll dazu beitragen, dass die Händler in dieser finanziell schweren Phase nicht unverschuldet in die Insolvenz laufen. „Die Auszahlung wird pragmatisch mit lediglich mit einem Minimum an Vertragstext abgewickelt, um sofort zu helfen, wo notwendig“, sagt Valeska Benner, Geschäftsführerin von SportMarken24.
Darüber hinaus bietet SportMarken24 allen bisher noch nicht angeschlossenen Händlern die Möglichkeit, über ein Schnellverfahren angebunden zu werden. So können sie, während die stationären Umsätze aufgrund der aktuellen Notlage komplett ausbleiben, zumindest Onlineumsätze erzielen. Das Schnellverfahren dauert bei Händlern mit einer gängigen Warenwirtschaft ab dem Zeitpunkt der Vertragsunterschrift zwei bis drei Tage und geht damit im Vergleich zu den sonst üblichen zwei bis vier Wochen deutlich schneller.
SportMarken24 ist ein seit Frühjahr 2018 aktives E-Commerce-Start-up aus Wiesbaden. Das Start-up ermöglicht lokalen Sporthändlern am Onlinegeschäft zu partizipieren. Die Angebote werden an eine Vielzahl von Kanälen, wie unter anderem Amazon, Ebay, Real, Klingel, Mirapodo und im eigenen Shop (www.Sportmarken24.de) ausgespielt. Aktuell sind bereits über 150 Filialen in Deutschland an SportMarken24 angebunden. Das Ziel von Geschäftsführerin Benner ist es, in den kommenden Jahren über 500 Filialen dazuzugewinnen.
Luxuskonzern LVMH will kostenloses Desinfektionsmittel produzieren
Der Luxuskonzern LVMH will wegen der Coronavirus-Krise in seinen Parfum- und Kosmetikfabriken in Frankreich große Mengen Desinfektionsmittel produzieren. Seit Montag stellen Fabriken, die eigentlich Parfüm für Christian Dior oder Givenchy produzieren, entsprechendes Gel her, um dem Mangel an Desinfektionsmittel entgegenzuwirken, wie der französische Konzern mitteilte. Die Handdesinfektionsmittel sollen dann kostenlos an Gesundheitseinrichtungen in Frankreich ausgeliefert werden.
LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton ist der weltweit führende Luxusgüterkonzern. Zu der Gruppe gehören unter anderem Champagnerhäuser wie Veuve Clicquot Ponsardin und Krug sowie Modehäuser wie Kenzo und Fendi.
Lebensmittelhandel gibt Entwarnung: Lieferketten sind intakt
Die Nachfrage nach Lebensmitteln in Deutschland ist nach Auskunft des Handels in den vergangenen Tagen „sprunghaft angestiegen“. Es gebe aber kein Nachschubproblem und die Supermärkte blieben auch wie bisher sechs Tage die Woche geöffnet, sagte der Sprecher des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), Christian Böttcher, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Andere Darstellungen etwa in sozialen Medien entsprächen „nicht der Wahrheit“.
„Die Logistikketten arbeiten unter Volllast, aber sie funktionieren“, sagte Böttcher. Der Nachschub sei da, aber teilweise könnten die Regale nicht so schnell aufgefüllt werden, wie die Ware verkauft werde. Der Sprecher empfahl den Verbrauchern, auch an einem Tag unter der Woche einzukaufen und nicht alle Einkäufe am Samstag zu erledigen.
Die Lage sei von Geschäft zu Geschäft, von Region zu Region unterschiedlich. Es sei nicht so, dass Mehl und Nudel in allen rund 30.000 Lebensmittelgeschäften in Deutschland zuletzt gefehlt hätten.
Böttcher wies zudem darauf hin, dass am Sonntag erstmals das sonst gültige Fahrverbot für Lastwagen an diesem Wochentag aufgehoben war. So hätten die Supermärkte nach dem Haupteinkaufstag Samstag gleich wieder mit neuer Ware beliefert werden können.
Polizei: Keine Probleme bei Warenverkehr über den Brenner
Der Transport von Gütern über den italienisch-österreichischen Grenzpass Brenner läuft nach Angaben der Polizei ohne größere Probleme. Trotz der Grenzkontrolle auf österreichischer Seite bilde sich nur hin und wieder ein Stau von ein, zwei Kilometern, sagte der Leiter der Landesverkehrsabteilung in Tirol, Markus Widmann, am Montag. „Für die Kontrolle nutzen wir drei Spuren.“ Neben dem Überprüfen der Dokumente werde auch stichprobenhaft ein Gesundheitscheck gemacht, ob es einen Verdacht auf das Coronavirus gebe. Der grenzüberschreitende Autoverkehr sei ohnehin sehr gering.
Scholz kündigt Notfallfonds für mittelständische Wirtschaft an
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat in der Coronavirus-Krise weitere Hilfen für die Wirtschaft angekündigt. Neben der Ausweitung der Kurzarbeit und unbegrenzten Liquiditätshilfen werde die Regierung „präzise Instrumente entwickeln, mit denen wir gezielt den Branchen helfen, denen die Aufträge wegbrechen oder die durch die Schutzmaßnahmen stark beeinträchtigt werden“, sagte Scholz dem „Handelsblatt“. Er arbeite an einem Notfallfonds, der sich an kleinere und mittelständische Unternehmen richte.
Scholz rief von der Krise betroffene Unternehmen dazu auf, Staatshilfen auch anzunehmen. „Kein Unternehmen sollte jetzt zögern, bei Bedarf diese Liquiditätskredite anzunehmen“, sagte der SPD-Politiker. Man werde überlegen, wie die durch die Hilfen entstandene Schuldenlast für die Unternehmen reduziert werden könne. Der Finanzminister stellte auch ein Konjunkturprogramm in Aussicht. „Wir sind vorbereitet, sollte ein Konjunkturprogramm nötig werden – und haben auch die finanzielle Kraft dafür.“
Coronavirus: Lambrecht will Pflicht zu Insolvenzanträgen aussetzen
Das Bundesjustizministerium plant wegen der Coronavirus-Krise eine Aussetzung der Pflicht für Insolvenzanträge für geschädigte Unternehmen. „Wir wollen verhindern, dass Unternehmen nur deshalb Insolvenz anmelden müssen, weil die von der Bundesregierung beschlossenen Hilfen nicht rechtzeitig bei ihnen ankommen“, erklärte Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) am Montag in Berlin.
Die reguläre Drei-Wochen-Frist der Insolvenzordnung sei für diese Fälle zu kurz bemessen, führte Lambrecht aus. „Deshalb flankieren wir das von der Bundesregierung bereits beschlossene Hilfspaket mit einer Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis zum 30.09.2020 für die betroffenen Unternehmen.“ Als Vorbild dienen laut Ministerium Regelungen, die wegen der Hochwasserkatastrophen 2002, 2013 und 2016 getroffen wurden.
Die Bundesregierung hat zwar bereits Hilfen für Unternehmen wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus angekündigt. Es sei aber nicht sicher, dass solche Hilfen die Unternehmen rechtzeitig innerhalb der dreiwöchigen Frist für den Insolvenzantrag erreichten, so das Ministerium. Wer von der Ausnahmeregelung profitieren wolle, müsse einen Insolvenzgrund im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie nennen. Zudem müsse es Aussichten auf Sanierung geben. Das Justizministerium will die Regelung auch bis höchstens Ende März kommenden Jahres verlängern können.
Klöckner: Gastro-Personal könnte in Krise auf Bauernhöfen aushelfen
Beschäftigte der Gastronomie könnten nach Ansicht von Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) als Saisonarbeiter in der Landwirtschaft aushelfen. Denn einerseits kämen wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Europa viele Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland nicht mehr nach Deutschland, wie Klöckner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte. Andererseits blieben den Restaurants und Kneipen in Deutschland die Gäste aus. „Ob diejenigen Mitarbeiter, die in der Gastronomie leider immer weniger zu tun haben, in der Landwirtschaft einspringen können und möchten – auch so etwas müssen wir überlegen“, so Klöckner.
Dafür müsse auch geprüft werden, ob während der Krise für derart „unkonventionelle Wege“ bürokratische Anforderungen heruntergefahren werden können. Im Frühjahr beginnt die Erntesaison auf deutschen Gemüsefeldern, für die häufig Arbeitskräfte aus dem benachbarten Ausland kommen. Ihre Einreise dürfte wegen Einschränkungen durch das Coronavirus nun zum Problem werden.
Sparkassen: Bargeldversorgung und Finanzdienstleistungen sicher
Die Versorgung mit Bargeld sowie alle weiteren Finanzdienstleistungen sind dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) zufolge während der Coronavirus-Krise sichergestellt. Die Bargeldversorgung und die Zahlungssysteme sind und bleiben funktionsfähig, wie DSGV-Präsident Helmut Schleweis am Montag in Berlin versicherte. Sollte es in den kommenden Stunden zur Schließung einzelner Filialen kommen, „geht dies ausschließlich auf eine Neugruppierung der Kräfte oder Absprachen mit örtlichen Behörden zum Gesundheitsschutz zurück“, hieß es.
Verbrauchern werde empfohlen, für tägliche Zahlungen verstärkt die Giro- oder Kreditkarte sowie das Handy zu nutzen.
Derzeit werde die Umsetzung des von der Bundesregierung geplanten Programms für Liquiditäts- und Kredithilfen vorbereitet. „Die Sparkassen werden entsprechende KfW-Programme an die betroffenen Unternehmen weitergeben. Sobald die Bedingungen feststehen, wird kurzfristig darüber informiert.“
In der aufziehenden Wirtschaftskrise aufgrund der Ausbreitung von Sars-CoV-2 hatte die Bundesregierung vergangene Woche ein finanzielles Schutzschild für Unternehmen und Jobs angekündigt. Als Maßnahmen versprach die Regierung unbegrenzte Kreditprogramme für betroffene Firmen. Aus Brüssel kam gleichzeitig Rückendeckung für milliardenschwere Hilfen der EU-Staaten an ihre Unternehmen und Bürger.
Sender stellen wegen Schulschließungen ihr Kinderprogramm um
Und dann sind da noch die Medienhäuser: Weil Millionen von Kindern wegen der Corona-Krise nicht zur Schule gehen können, ändern einige Fernseh- und Radiosender ihr Programm. Die ARD Mediathek stellt von nun an unter der Überschrift „Planet Schule – Lernen, wenn die Schule zu ist“ online Lerninhalte bereit, wie der Sender mitteilte.
Der Bayerische Rundfunk (BR) kooperiert nach eigenen Angaben mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus – und bietet unter dem Motto „Schule daheim“ ein Angebot zum Lernen zuhause via ARD-alpha, BR Mediathek und Infoportal „Mebis“. Auch der SWR baut sein Programm um: Ab sofort werden ab 8.00 Uhr ein „Tigerenten Club spezial“ und anschließend die Sendungen „Planet Schule“ und „Planet Wissen“ gesendet, hieß es.
Unter dem Titel „Gemeinsam Zuhause“ bietet der Kinderkanal Kika von ARD und ZDF „alles für eine Bewältigung der Situation, von Tipps gegen die Langeweile bis zum Liveaustausch mit anderen Zuschauerinnen und Zuschauern“. Außerdem gebe es weiterhin Informationsangebote wie die Nachrichtensendung „logo!“ und verschiedenen Bildungssendungen wie „Wissen macht Ah!“ oder „Löwenzahn“.
Nicht nur im Fernsehen, auch im Radio wird sich etwas ändern. NDR Info Spezial bietet vormittags eine Extra-Ausgabe der Kindersendung „Mikado“, wie der Sender mitteilte. Die Redaktion setze dabei unter anderem auf Hörspiele. Auch das Kinderradio „Radio Teddy“ stellt sich um: Neben einer verlängerten Morgenshow und verschiedenen Mitmach-Aktionen am Vormittag wird auch der Nachmittag um eine verlängerte Hörspiel-Zeit ausgeweitet, hieß es.
Die Kita- und Schulschließungen zur Eindämmung des Coronavirus werden nach jetzigem Stand fast überall bis mindestens Ostern (10. bis 13. April) oder eine Woche danach dauern – also vier oder fünf Wochen. Bundesweit führt dies dazu, dass fast 15 Millionen Kinder und Jugendliche die nächsten Wochen zu Hause verbringen müssen.
mit Material von der dpa