Die Printerlöse weisen eine leicht rückläufige Tendenz auf, bleiben aber insgesamt die wichtigste Erlösquelle. Deutlich gestiegen sind die Erlöse aus Veranstaltungen und Messen. Wachstumstreiber sind allerdings die Erlöse aus digitalen Medien, die mittlerweile mit 31,6 Prozent zum Gesamtumsatz beitragen. Das zeigt die aktuelle Fachpresse-Statistik 2017 der Deutschen Fachpresse.
Digitale Medien sind stärkster Wachstumstreiber
Die digitalen Medien wuchsen 2017 um 12,5 Prozent und tragen mit 269 Millionen Euro am meisten zum Gesamtwachstum von insgesamt 337 Millionen Euro bei. Sehr dynamisch entwickelten sich die Werbeerlöse (+24,3 Prozent). Die Vertriebserlöse wuchsen um deutliche 6,5 Prozent. Mit 1,41 Mrd. Euro sind die Vertriebserlöse die wichtigste Erlösquelle im Digitalgeschäft. Hierzu zählen beispielsweise Datenbanken mit digitalen Fachzeitschriften und -büchern sowie Softwareprodukte. Die digitale Werbung erwirtschaftet einen Umsatz von 940 Millionen Euro. Der Anteil digitaler Medien an den Gesamtumsätzen beträgt 2017 31,6 Prozent (2,42 Mrd. Euro).
Wachsende Vielfalt auf allen Kanälen – Print bleibt Erlösquelle Nummer 1
Im Printbereich, der im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent schrumpft, weisen alle Erlösarten eine rückläufige Tendenz auf (-40 Mio. Euro). Mit 55,7 Prozent (4,26 Mrd. Euro) der Gesamtumsätze bleibt Print jedoch die wichtigste Erlösquelle der Fachmedienhäuser und ist vor allem durch das Fachzeitschriftengeschäft geprägt. Während die Anzeigen- und Vertriebserlöse der Fachzeitschriften nur leicht zurückgehen (Anzeigen: -0,3 Prozent; Vertrieb: -0,7 Prozent), sinken die Fachbucherlöse um moderate 2,5 Prozent. Trotz dieses Erlösrückgangs steigt die Anzahl der gedruckten Fachzeitschriftentitel um 2,2 Prozent auf 5 627 Titel. Das belegt, dass Fachmedienhäuser ihre Zielmärkte immer ausdifferenzierter durchdringen – und zwar auf allen Kanälen. So planen drei Viertel der Verlage eine Erweiterung ihres Produktportfolios. Hauptsächlich wird eine Erweiterung der digitalen Medien geplant (65 Prozent), aber auch im Printbereich planen 27 Prozent der Verlage eine Erweiterung.
Die Jahresergebniserwartungen für 2018 fallen positiv aus. 38 Prozent der Verlage erwarten eine Verbesserung ihrer Ergebnisse, nur rund jeder siebte Verlag rechnet für das laufende Jahr mit einer Verschlechterung gegenüber 2017. Die erwartete Entwicklung der Mitarbeiterzahl ist ebenfalls erfreulich: 50 Prozent gehen von einer wachsenden Personalentwicklung aus, nur 12 Prozent erwarten einen Rückgang.
Zur Studie: Die Fachpresse-Statistik 2017 wurde methodisch neu aufgesetzt und ist daher mit den Vorjahres-Statistiken nicht vergleichbar. Sie basiert auf einer Marktschätzung und einer Mitgliederbefragung im April 2018. Errechnet wurden die Daten im Auftrag der Deutschen Fachpresse vom Institut Dr. Egon Bellgardt (Frankfurt am Main).