Als ob wir nicht schon genug davon haben?! Haben wir wohl … von Corona und all den Fragezeichen.
Kennen Sie Prof. Dr. Dr. Hermann Simon? Sie fragen sich jetzt woher? Aus der letzten Talkshow, über … Sie wissen schon? Wir können Sie beruhigen: Nein, er ist kein Doktor der Medizin und auch kein Virologe. Wenn Sie ihn kennen, dann zum Beispiel aus der letzten Ausgabe der absatzwirtschaft. Er ist Pricing-Experte.
Ich war mächtig erstaunt, dass unsere Wirtschaft – bisher – mit einer Nettorendite von gerade mal knapp über drei Prozent von einem Tag zum nächsten stolpert. In der allgemeinen Wahrnehmung scheint das irgendwie mehr zu sein, nicht wahr? Außerdem war ich überrascht über die Zahl und die Tatsache, dass es um die Wirtschaft bereits vor der Krise schlechter stand, als ich ahnte. Zukunftsfitness sieht anders aus.
In Zeiten wie diesen wird die Führungskraft zwangsläufig zum Troubleshooter, und da ist einiges geboten: Dinge wie fehlende Laptops fürs Homeoffice sind fast banal im Vergleich zu instabilen Internet-Leitungen, zusammenbrechenden Lieferketten oder zum Blick auf den Cashflow, bei dem nur wenig Flow und noch weniger Cash anwesend ist.
Es fehlt Mut oder Geld – oder beides
Deutschland als Gewinner der Globalisierung wird nun vorgeführt, was Globalisierung auch bedeuten kann. Wer Wertschöpfung zukünftig wieder mehr im eigenen Land sieht, der liegt sicher nicht falsch. Doch Hand aufs Herz: Wie viele werden es wagen und können? Vermutlich kaum jemand, denn es fehlt entweder der Mut oder das Geld. Oder beides.
Natürlich: Wir vertrauen, gerade in der Not. Wir vertrauen auf unsere Mitarbeiter, auf dass sie gesund bleiben und nach der Krise wieder weiter produktiv sein mögen – schlichtweg bleiben und nicht weglaufen. Wir vertrauen auf den Staat, auf dass seine Hilfspakete möglichst schnell gezahlt werden und das Kurzarbeitergeld nie ausgehen möge. Und ja, wir vertrauen zu Recht.
Doch halt: Sind Führungskräfte nicht gerade auch deshalb besser bezahlt, weil sie Orientierung für heute und für die Zukunft bieten? Nehmen Sie Abstand von den Virus-Updates, der nächsten Umsatzprognose (welche sowieso aussagelos sein wird), von der Angstkultur! Schlachten Sie gern heilige Kühe! Es geht vermutlich auch nicht anders. Wenn Sie’s nicht tun, dann verwahrlosen sie im Zweifel einfach.
An dieser Stelle stellt sich die Frage, wie sehr wir unserer eigenen Kraft, unserer Kreativität vertrauen. Wie selbstbewusst wir uns durch diese Zeit kämpfen. Gerade jetzt brauchen wir echten Mut. Wir brauchen endlich die „iPhones“ der deutschen Wirtschaft – die Produkte, die Leistungen, die vorher noch niemand hatte oder wagte, auf den Markt zu bringen. Die Trends vorwegnehmen, die Trends formen. Ob im Großen oder im Kleinen.
Ist die Alternative wirklich eine Option? Weitermachen mit Geschäftsmodellen, die – mit Blick auf oben zitierte Marge – wohl oftmals Durchschnitt sind?
Mit Gedanken und Visionen spielen
Für diese tapfere Kreativität muss man spielen! Auch und gerade jetzt. Mit Gedanken, mit Möglichkeiten, mit Visionen. In den „Flow“ kommen, wie ein Kind. Weiter, immer weiter … spielend. Auch wenn sich dies zynisch anhört. Wie können wir sonst – bei diesem Druck – mit Leichtigkeit nach vorne sehen?
Wann, wenn nicht jetzt die Zukunftsfitness des Unternehmens vorknöpfen? Verfallen Sie weder in Panik noch in Lethargie – noch Netflix oder dem Alkohol. Fokussieren Sie auf die Zeit nach der Krise. Auf die neuen Rahmenbedingungen, Machtverhältnisse und auch Zufallseffekte. Auf die Zukunft, denn die wird es geben. Wenn wir wissen, wo wir hinwollen, können wir kräftig durchstarten und daran glauben.
In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund und lassen Sie uns rebellisch – mit Freiheit und Vollgas – die Welt prägen!