Es würde ihnen viel Lehrgeld erspart bleiben, wenn sie aus den Erfahrungen anderer Unternehmen lernen könnten. Doch wie soll das gehen? Im Prinzip ganz einfach. Bereits vor mehr als 30 Jahren hat General Electric ein Programm ins Leben gerufen, das Führungskräften robuste Orientierung gibt. Das Programm wurde unter dem Namen PIMS (Profit Impact of Market Strategies) bekannt.
Heute nehmen ca. 4 000 Unternehmen daran teil. PIMS zeigt auf, welche Strategien sich in der Praxis bewährt haben und welche nicht. PIMS macht deutlich, worin die Unterschiede zwischen den Gewinner- und den Verlierer Strategien liegen. Auf dieser Grundlage können Führungskräfte eigene strategische Entscheidungen hinterfragen und wenn erforderlich anpassen.
Anpassen bedeutet in der Praxis häufig zwischen unterschiedlichen strategischen Optionen abzuwägen. Soll ein Unternehmen seine Wertschöpfungstiefe erhöhen oder nicht? Wenn ja, unter welchen Umständen? Wird eine Preissenkung die Marktstellung des Unternehmens tatsächlich stärken? Soll man ein Unternehmen akquirieren? Wenn ja, welches?
PIMS unterstützt Führungskräfte in der Beurteilung strategischer Optionen. Das Programm zeigt den Einfluss strategischer Optionen auf den Erfolg eines Geschäfts. Grundlage dafür sind 25 000 Jahre Geschäftserfahrung von rund 4 000 Unternehmen. Strategische Diskussionen erhalten damit eine neue Qualität. Die eigene Erfahrung wird mit der Erfahrung anderer angereichert. Führungskräfte können von der Erfahrung anderer profitieren.
Untersucht man die Auswirkungen strategischer Optionen auf den Erfolg eines Geschäfts zeigt sich, dass 10 Stellhebel über ganz besondere Bedeutung verfügen. Sie erklären rund 70 Prozent des Erfolgsunterschieds von Unternehmen. Das heißt, versucht man zu verstehen, warum ein Unternehmen sehr viel und ein anderes deutlich weniger verdient, so lässt sich dieser Unterschied zu 70 Prozent aus der unterschiedlichen Ausgestaltung dieser 10 Stellhebel erklären.
Für Führungskräfte ist dies von unschätzbarer Bedeutung. Strategische Diskussionen können priorisiert und verkürzt werden. Worauf kommt es wirklich an? Diskutieren wir über die richtigen Fragen? Je weniger Fehler verziehen werden, umso wichtiger ist es, die Auswirkungen eigener strategischer Überlegungen wirksam zu hinterfragen. PIMS stellt dafür 25 000 Jahre Geschäftserfahrung zur Verfügung.
Über den Autor: Dr. Thomas Pöck ist Partner am Malik Management Zentrum St. Gallen.