Mit einem Grollen und Blitzen, die in ein grelles LED-Strahlen übergingen, begann der Abend im Schuppen 52 im Hamburger Hafen zur Verleihung des vierten Deutschen Radiopreises. Am DJ-Pult eröffnet ihn Paul van Dyk. Zu elektronischen Klängen serviert er den etwa 1.000 Gästen im Saal bewegende Radiomomente des vergangenen Jahres: Auftritte der beiden Kanzlerkandidaten, Berichte von Opfern der Jahrhundertflut, Jubel nach einem Tor von Borussia Dortmund oder die ersten offiziellen Worte des neuen Papstes. So wurde gleich zu Beginn klar, dass es im Medium Radio vor allen Dingen um emotionale Momente geht.
Insgesamt wurden Radiopreise in zehn Kategorien vergeben. Dazwischen sorgten musikalische Acts wie Cro, Hurts, Sean Paul oder der britische Singe-Songwriter Jamie Cullum für abwechslungsreiche Show-Einlagen. Der Preis für die beste Morgensendung zum Beispiel ging an das Team der „Radio Hamburg Morning-Show“. Wenke Weber von Antenne Niedersachsen sowie Volker Wieprecht von rbb, radioeins konnten die Jury als beste Moderaten überzeugen. Mit Sonderpreisen würdigte der Beirat des Radiopreises außerdem das Lebenswerk von SWF3-Legende Hans-Peter Stockinger sowie die Musikformation Die Toten Hosen. Die Düsseldorfer Punkrocker sind die deutsche Band, die derzeit am häufigsten im Radio gespielt wird.
„Elfter Gewinner ist das Medium Radio“
Unter den prominenten Laudatoren des Abends waren einige, die man heute eher mit dem Fernsehen verbindet, deren Karriere aber doch beim Radio begonnen hat. Der neue „Mister Tagesthemen“ Thomas Roth etwa, der dem Teams des NDR 2 Kuriers um Petra Sander und Carsten Schmiester den Preis für die beste Nachrichtensendung überreichte. Auch Helmut Thoma, der Emily Kavanaugh und Johannes Sassenroth von You FM für das beste Interview auszeichnete, startete beim Radio – genau wie Patricia Riekel, inzwischen Chefredakteurin der „Bunte“ und in Hamburg Laudatorin für die beste Reportage.
Joachim Knuth, NDR Programmdirektor Hörfunk und Vorsitzender des Radiopreis-Beirats, zog nach dem Gala-Abend ein durchweg positives Fazit: „Zehn Gewinner haben die Jury mit ihren Arbeiten überzeugt. Es gibt aber noch einen elften Sieger: das Medium Radio.“ Der Deutsche Radiopreis sporne zu Leistungen an, die den Hörfunk so erfolgreich machen: schnelle und verlässliche Orientierung, gute Unterhaltung, Nähe zum Hörer und professionelle Information.