Rot zu rot, gelb zu gelb – kaum ein Mensch schafft es, einen Zauberwürfel so zu drehen, dass alle Seiten mit gleichfarbigen, quadratischen Plättchen versehen sind. Kein Wunder, denn rein rechnerisch sind mehr als 43 Trillionen Kombinationen der farbigen Quadrate möglich. Der schnellste „Speedcuber“ der Welt benötigt zum Lösen des Würfels 4,9 Sekunden – so steht es im Guinness Buch der Rekorde. Unter den Menschen mag er damit zu den schnellsten gehören, für den Roboter „Sub1 Reloaded“ ist das wohl eher Schneckentempo. Der puzzelt die sechs Seiten und 54 Quadrate nämlich in nur 0,637 Sekunden zusammen. Entwickelt wurde die Würfelmaschine vom deutschen Chipkonzern Infineon, der sie auf der Messe Electronica in München vorstellte.
Wir funktioniert das technisch?
Um ein solch komplexes Drehpuzzle überhaupt maschinell lösen zu können, braucht es vor allem eines: einer extrem hohen Rechenleistung für die Motorsteuerung. Bei Sub1 Reloaded wird diese von einem Mikrocontroller der Familie Aurix geliefert, der laut Infenion beispielsweise auch bei selbstfahrenden Autos eingesetzt wird, wo es auf schnelle Reaktionszeiten wie bei Bremsen ankommt. Hinzu kommen weitere Mikrochips, die wie in den meisten Geräten des Alltags die reale mit der digitalen Welt verbinden.
Das läuft im Würfel ab
Zuerst wurden die Verschlüsse der Sensorkameras entfernt. Dann erfasst die Maschine, in welcher Position sich die Flächen des Würfels befinden. Der Rechenchip, das „Gehirn“ der Maschine, ermittelt die schnellste Lösung und erteilt den Leistungshalbleitern die nötigen Befehle. Diese „Muskeln“ schließlich setzen sechs Motoren, für jede Fläche des Würfels, in Rekordtempo in Bewegung und bremsen sie wieder ab – im Bruchteil einer Sekunde.