Von Johannes Steger
Die Kritik der Woche: Ärger für Zalando
Zum Schreien war dem Online-Händler in dieser Woche vermutlich nicht zumute. Wenn doch, dann eher vor Ärger. Denn die Netzverkäufer hatten Besuch: Die RTL-Reporterin Caro Lobig hatte sich als Mitarbeiterin getarnt und in einem Logistiklager recherchiert. Laut ihren Recherchen herrschen dort massive Verstöße gegen das Arbeitsrecht. Die Wallraff´schen Recherchemethoden gefielen Zalando natürlich überhaupt nicht. Man spricht von Einzelfällen und geht gegen die Methode der Reporterin juristisch vor. Auf der Facebook-Seite veröffentlichte der Modehändler dann auch eine Erklärung: Man sei erschüttert. Kaum ist der Beitrag gelaufen, schon kommt der Shitstorm. Auf Facebook und Twitter hagelt es böse Worte gegen den Online-Händler. Ob den Leute auch die Lust auf´s Shoppen vergeht, bleibt erst einmal abzuwarten.
Das Geburtstagskind der Woche: Der Walkman wird 25
Mit 25 Jahren hat man das Leben noch vor sich, könnte man meinen. Für das Geburtstagskind der Woche, den Walkman, stimmt das leider nicht so ganz. Denn der hat seine besten Jahren hinter sich. Retro-Fans oder Designliebhaber tragen ihn vielleicht noch mit Liebe, aber sonst wurde der portable Kassettenrecorder schon längst von iPods und den allgegenwärtigen Smartphones verdrängt. Auf Youtube erschien jetzt das Video „Kids react to walkmans“. Und wie „Handelsblatt Online“ treffend feststellt, kann man sich dabei als ehemaliger Walkman-Besitzer schon ein bisschen alt vorkommen. Ein schwacher Trost: Dafür werden diese Kinder nie die Chance haben, ihren Hörspaß mit einem Bleistift zu retten.
Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:
>>> Markenwerte vorleben und für „Wow“-Erlebnisse beim Kunden sorgen
>>> Familienfreundlichkeit vieler Unternehmen mangelhaft
>>> Wenn Marken den Verkaufserfolg verhindern
Der Einkauf der Woche: Google will in die Höhe
Dass Google hoch hinaus will, dürfte wohl niemandem entgangen sein. Doch jetzt macht der Tech-Riese ernst. Was Amazon schon mal ankündigte, macht Google jetzt wahr und hat in dieser Woche einen Anbieter für Drohnen gekauft. Kommt jetzt Google Earth View 2.0? Nein, der Konzern will das Internet auch in bisher netzlose Regionen bringen. Da kann einem in Zuge von Datensammelwut und NSA-Spähaffäre doch ein bisschen mulmig werden. Auch Springer-Chef Mathias Döpfner hat so seine Bedenken, wie er der „Frankfurter Allgemeinen“ mitteilte.