Die Umfrage anlässlich des zweiten Jahrestages der Ereignisse in Fukushima lief über das Onlinepanel www.befragmich.de des Marktforschungsinstituts Dr. Grieger & Cie. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Bewusstsein der Verbraucher über die Zusammensetzung ihres Strommixes erhöht hat. Deutsche präferieren überwiegend Strom aus regenerativen Energiequellen. Der Anteil von reinen Ökostromkunden hat sich im Vergleich zu 2011 um 50 Prozent erhöht. Gut die Hälfte der Befragten möchte einen neuen Stromtarif, der günstiger ist und keine Energie aus fossilen Energieträgern oder Kernkraft ins Netz einspeist.
30 Prozent würden mehr bezahlen
Allerdings ist die Zahlungsbereitschaft der privaten Haushalte niedrig: Nur 30 Prozent wären bereit, mehr für ihren Strom zu bezahlen, wenn in Deutschland vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt würde; dafür würden sie eine Erhöhung der Stromrechnung von 38 Prozent akzeptieren. Durchschnittlich sind das pro Haushalt jährlich rund 96 Euro, die mehr gezahlt würden. Jährlich käme so ein Betrag von 3,8 Milliarden Euro zusammen. Dieser Betrag deckt jedoch nur einen Bruchteil der von der Bundesregierung geschätzten Gesamtkosten von 550 Milliarden Euro für den Umstieg auf erneuerbare Energien.
„Die privaten Haushalte sind durch die Strompreissteigerungen der letzten Jahre und die Eurokrise verunsichert. Dennoch ist fast ein Drittel bereit, dauerhaft mehr für Strom zu zahlen, wenn die Energiewende damit finanziert werden kann; das ist bemerkenswert“, kommentiert Gunnar Grieger, Inhaber des Marktforschungsinstituts, die Ergebnisse. Klar sei aber auch, dass die Haushalte allein die Energiewende nicht annähernd stemmen könnten. „Staat und Industrie müssen ihren Beitrag genauso leisten, wie jeder Verbraucher auch“, betont Grieger.
Die komplette Studie steht im Internet kostenfrei zum Download zur Verfügung: www.grieger-cie.de