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YouTube will es wissen: Auf einer Presseveranstaltung, die bezeichnenderweise im Hollywood-Mekka Los Angeles abgehalten wurde, verkündete die Alphabet-Tochter den Launch eines kostenpflichtigen Streaming Services, der YouTube Red heißen soll.
https://www.youtube.com/watch?v=YL9RetC0ook
Ob die Namengebung so glücklich gewählt ist, muss sich noch herausstellen – die Verwechslung zur Porno-Webseite RedTube liegt nahe, wie Twitter-Nutzer und Internet-Analyst Mark Mahaney sofort herausgearbeitet haben:
this seems uncomfortably close to „Red Tube“ https://t.co/167gdYVJss
— ಠ_ಠ (@MikeIsaac) October 21, 2015
I can imagine someone being caught on RedTube and be like „oh man I meant to type in YouTube Red. Whoops“
— Molly (@Foxtrot44) October 21, 2015
When I heard „YouTube Red,“ I made the mental association with „RedTube,“ and I realized Google has (yet again) not thought this through. — Nash (@Nash076) October 21, 2015
Doch natürlich bezahlen Nutzer bei YouTubes neuem Streaming Service, der in exakt einer Woche – am 28. Oktober – in den USA browserbasiert und als App startet, nicht 9,99 Dollar für Porno-Inhalte. Geboten werden Nutzern auf YouTube Red erstmals werbefreie Clips und exklusive Serien- und Filmproduktionen nach dem Vorbild von Netflix und Amazon.
Anders als bei der regulären YouTube-Nutzung können die Videos heruntergeladen werden. Auch Apple-Nutzer kommen in Genuss der neuen YouTube-App – für 12,99 Dollar und damit 3 Dollar mehr. Grund für die Strafzahlung: Apples übliche 30 Prozent-Beteiligung bei App-Käufen. In anderen Worten: Apple verdient auch hier mit.
YouTube-Stars wie PewDiePie bekommen eigene Formate
Differenzieren möchte sich YouTube Red u.a. mit Eigenproduktionen seiner bekanntesten Stars wie PewDiePie, Joey Graceffa, Toby Turner und MatPat. „Uns ist wichtig, nicht das zu machen, was die anderen auch anbieten und um die Rechte für dasselbe Material zu wetteifern. Wir möchten mit Leuten arbeiten, die sich auf unserer Plattform bewährt haben“, erklärt YouTube-Geschäftsführer Robert Kyncl gegenüber dem Techportal The Verge die Strategie.
Der 25-jährige Schwede PewDiePie etwa bringt es bei YouTube bereits auf 40 Millionen Abonnenten und wird nächstes Jahr seine exklusive YouTube-Red-Show „ScarePewDiePie“ starten, die von den „Walking Dead“-Machern produziert wird.
Start von neuem Musik-Videodienst You Tube Musik
Aufgewertet wird YouTube Red durch einen Zugang zum Musik-Streaming-Dienst Google Play, der sonst allein schon 9,99 Dollar / Euro kostet, und zusätzlich durch einen neuen Musikvideo-Dienst namens YouTube Music. Die Alphabet-Tochter versucht damit, gegen Spotify und inzwischen auch Apple Music zu kontern: Nutzer sollen mit dem YouTube-Dienst noch besser Musikvideos finden und die Musik auch im Hintergrund hören können, wenn sie in anderen Apps aktiv sind.
YouTube Music soll ebenfalls als Standalone-App kostenlos zur Verfügung gestellt werden – Nutzer müssen sich dann allerdings wieder mit Werbeeinblendungen zwischen den Clips anfreunden; die App ist zudem dann nicht mehr zur Multitasking-Nutzung geeignet. Wann YouTube Music gelauncht wird, ist noch unklar; der neue Video-Dienst steht nächste Woche beim Start von YouTube Red noch nicht zur Verfügung.