Dies gab YouTube am Montag in einem Blogpost bekannt. Die neuen Maßnahmen sollen vor allem bei Breaking News wie Katastrophen oder Gewalttaten helfen, die Verbreitung von Falschmeldungen zu minimieren und vertrauenswürdige Inhalte schneller auffindbar zu machen: Dafür werden auf der Homepage zum einen vor allem Videos von News-Organisationen hervorgehoben (siehe linkes Bild des Screenshots) und zum anderen wird eine eigene Breaking-News-Kategorie eingeführt, die ebenfalls ausschließlich verlässliche Quellen zeigen soll (siehe rechtes Bild des Screenshots). Diese neuen Funktionen wurden am Montag in 17 Ländern, darunter USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan, eingeführt. Weitere Länder sollen in den kommenden Monaten folgen.
Darüber hinaus soll den Nutzern bei Breaking News in Zukunft jeweils eine kurze Textvorschau eines vertrauenswürdigen Nachrichtenartikels angezeigt werden, um ein Gegengewicht zu den schnell hochgeladenen und oft falschen Videos zu setzen. Welche Quellen YouTube dabei als “zuverlässig” erachtet und wie diese Einstufung konkret erfolgen soll, gab das Unternehmen jedoch noch nicht bekannt.
Insgesamt will die Google-Tochter in den nächsten Jahren 25 Millionen Dollar investieren, um die “Zukunft der Nachrichten” zu unterstützen. Dafür wurde auch eine Arbeitsgruppe mit Medienhäusern ins Leben gerufen, die “neue Produkte entwickeln, die Nachrichtenlage auf YouTube verbessern und Probleme angehen” soll. Teil dieser Gruppe sind bislang nach Angaben von YouTube unter anderem Vox Media, Jovem Pan und India Today. Mit Hilfe des Geldes sollen internationale Medienhäuser außerdem beim Aufbau “nachhaltiger Videoabläufe” unterstützt werden, beispielsweise durch Schulungen des Personals. Die Produktion von Videoinhalten will YouTube allerdings nicht finanzieren.
Diese Maßnahmen sind Teil der Google News Initiative (GNI), die das Unternehmen bereits Anfang des Jahres ins Leben ins Leben rief. Die GNI basiert zu wesentlichen Teilen auf der Arbeit der Digital News Initiative (DNI) in Europa, die Google vor knapp drei Jahren mit europäischen Verlags- und Journalismuspartnern startete. Mit Hilfe der DNI hatte Google versucht, das Verhältnis zu Verlagen in Europa zu entspannen. Über die DNI werden zum einen Entwicklungsprojekte in Verlagen finanziell gefördert – zuletzt mit rund 22 Millionen Euro pro Jahr. Außerdem wurden innerhalb der DNI Google-Projekte wie Accelerated Mobile Pages (AMP) vorangetrieben, die für eine schnellere Anzeige von Web-Inhalten auf Smartphones sorgen. Schließlich entwickelte Google im Rahmen der DNI auch Werkzeuge, mit denen Blogger und Online-Portale Cyberangriffe abwehren können.
Der deutsche Google-Manager Philipp Schindler verwies in einem Blogpost auf drei neue Elemente der GNI. So wolle das Unternehmen Maßnahmen zur Bekämpfung von irreführenden oder manipulativen Inhalten auf den Google-Plattformen ergreifen und dazu auch mit Nachrichtenorganisationen im Rahmen eines Disinfo Labs zusammenarbeiten. Weiterhin werde der Konzern das Programm “Subscribe with Google” mit 17 Verlagspartnern aus zehn Ländern starten. Dabei soll ein neues nutzerfreundliches Modell für Bezahlinhalte und digitale Abonnements entwickelt werden. Außerdem wolle Google die Kooperation mit Redaktionen ausbauen, etwa bei neuen journalistischen Erzählformen und beim Schutz vor Cyberangriffen.