Die verschiedenen Yahoo-Angebote würden diese Zielgruppe noch nicht direkt ansprechen und die Sparte sei unterbedient, heißt es vonseiten des Internetkonzerns. Shine behandle das alltägliche Leben der Frauen und solle die dafür relevanten Informationen zur Verfügung stellen, so Yahoo. In dem Medium sind Neuigkeiten von Entertainment über Technik bis hin zu Ernährungshinweisen gebündelt.
Das Hauptaugenmerk der neun Kategorien liegt auf Themen wie Liebe, Sex, Fashion, Beauty und Gesundheit. Darüber hinaus bietet das Info-Tool neben einem Eltern-Ratgeber einen umfangreichen Astro-Bereich und Tipps zur Gestaltung des Eigenheims. Aus einer zusätzlichen, für alle User zugänglichen Blog-Plattform veröffentlichen Shine-Redakteuren ausgewählte Beiträge, um der Seite einen interaktiven Charakter zu verleihen.
Shine stellt das erste Yahoo-Angebot dar, das eine Zielgruppe mit nur einem demographischen Merkmal bedient, wenngleich auch Yahoo-Sports- oder Finance-Informationen von einem bestimmten Publikum gesucht werden. Yahoo-Angaben zufolge werden rund 40 Millionen Frauen auf das Portal zugreifen.
„Yahoo Shine erweitert unser Medienportfolio um einen wichtigen Bereich“, erklärt Scott Moore, Senior Vizepräsident und Chef von Yahoo Media. Das Angebot mache das Gesamtportal Yahoo für Frauen noch relevanter. In der Strategie, mit verschiedenen Portalen unterschiedliche Massenmärkte zu bedienen, kommt Yahoo speziell den Werbetreibenden entgegen. Ob Shine künftig auch in einer deutschen Version erscheinen soll, bleibt offen.
Marktführer unter Deutschlands Webangeboten für Frauen ist nach Angaben der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) „Gofeminin.de“ – die deutsche Ausgabe von „Aufeminin.com“, Europas größtem Webportal für Frauen. Es ging bereits im September 1999 on air. Inzwischen ist die Internetseite in neun Märkten präsent. Die Plattform bietet Informationen zu Trends, Fashion, Beauty, Fitness, Gesundheit sowie Psychologie und Communityfunktionen und Services. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Visits im Januar 2008 um 49 Prozent auf fast 6,5 Millionen.
Im Unterschied zu den anderen Webportalen in Deutschland ist „Gofeminin.de“ eigenständig und an keine Printmarke gebunden. Warum die Verlage erst vor gut zwei Jahren begonnen haben, die Internetauftritte ihrer Frauenzeitschriften attraktiv zu gestalten, erklärt Alisa Yasui, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Agentur Pilot in Hamburg, mit den Veränderungen im Printmarkt. Zwar sei Print nach wie vor der dominantere Bereich mit höheren Umsätzen, diese seien aber in den letzten Jahren stark rückläufig, berichtet die Expertin. Nach ihrer Ansicht tun sich die Printhäuser weiterhin schwer, den Online-Bereich zu stärken und auszubauen.
Ein weiteres Hindernis sei die Zeitschrift selbst. „Der Internet-Auftritt musste bisher Rücksicht auf den Printtitel nehmen“, weiss auch Christoph Schneider, Geschäftsführer bei Abantis Media. Die Tochter von Hubert Burda Media ist für das Webangebot „Bequeen“ verantwortlich. Viele Beiträge in den Printtiteln seien oft nicht internettauglich, und nicht jede Leserin sei internetaffin, gibt Schneider zu bedenken. Neue Marken hätten den Vorteil, dass sie themenspezifisch die Leser verschiedener Marken anziehen und diese nicht vorbelastet binden. -pte/-mu
Lesen Sie dazu auch den Beitrag „Wetteifern der Königinnen im Web“ in der aktuellen Ausgabe der absatzwirtschaft