„Wir wollen die Marken Schwartau und Corny auf ein neues Level heben” 

Seit dem 15. Juli ist Bettina Gott-Schlüter Marketing-Direktorin für die Schwartauer Werke. Im Interview spricht sie über die Leidenschaft ihrer Mitarbeiter*innen und ihrer Neugier auf die Zukunft.
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"Die Schwartauer Werke feiern in diesem Jahr ihr 125. Jubiläum und blicken auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurück", sagt Bettina Gott-Schlüter. (© Schwartauer Werke, Montage: Olaf Heß)

Frau Gott-Schlüter, bitte fassen Sie Ihre ersten 99 Tage als Marketing-Direktorin bei den Schwartauer Werken in einem Satz zusammen. 

Sie waren geprägt von einer herzlichen Willkommenskultur, großer Offenheit und hoch motivierten Teams, unterstützt durch einen professionellen Onboarding-Prozess mit tiefen Einblicken in Strategie, Projekte sowie Ziele – und ich bin immer noch neugierig auf alles, was noch kommt.  

Welchen Eindruck haben Sie in den ersten Wochen vom Unternehmen gewonnen? 

Die Schwartauer Werke feiern in diesem Jahr ihr 125. Jubiläum und blicken auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurück. Der Zeitpunkt meines Starts hätte ich nicht besser wählen können, denn die Schwartauer Werke haben in ihrem Jubiläumsjahr unter dem Motto “Menschen in Fokus, Zukunft im Blick” gleich drei große Feste gefeiert und viele tolle Aktionen rund um das Jubiläum für die Mitarbeiter*innen und die Region geboten. So konnte ich natürlich gleich viele neue Kontakte knüpfen – auch außerhalb des Büros.  

Was hat Sie dabei am meisten überrascht? 

Obwohl viele Konsument*innen die Schwartauer Werke hauptsächlich mit Konfitüren verbinden, spielt auch die Marke Corny beziehungsweise die Kategorie der gesunden Snacks eine bedeutende und international wachsende Rolle für uns. Das Unternehmen ist weitaus weniger lokal aufgestellt, als man von außen vermuten könnte. Außerdem sind alle aus Produktion und Verwaltung an einem Standort in Bad Schwartau vereint. Das ermöglicht uns, schnell zu agieren und alle Beteiligten direkt einzubinden. Und ich kann hautnah miterleben, wie unsere Konfitüren und Corny-Riegel produziert werden. Das ist schon beeindruckend, wie viele Konfitürengläser und Corny-Riegel täglich Bad Schwartau verlassen. 

Mit welcher Hürde hatten Sie so nicht gerechnet? 

Bislang gab es tatsächlich keine überraschenden Hürden für mich.   

Wie unterscheidet sich die Unternehmenskultur bei den Schwartauer Werken von der in Ihren früheren Wirkungsstätten? 

Die Unternehmenskultur beeindruckt mich wirklich – sie ist wertebasiert und sehr transparent. Dazu gibt es einen starken Zusammenhalt unter allen Kolleg*innen. Besonders beeindruckt hat mich bis jetzt die Leidenschaft der Mitarbeiter*innen für unsere Marken und das Unternehmen – hier wird das Motto des Firmeninhabers Dr. Arend Oetker “Einer für alle, alle für einen” wirklich gelebt. Trotz des familiären Umfelds sind wir zugleich international ausgerichtet. Einige Herausforderungen ähneln denen bei meinen vorherigen Arbeitgebern in der FMCG-Branche, doch bei den Schwartauer Werken schätze ich besonders die kurzen Entscheidungswege.   

Was waren Ihre ersten Veränderungsmaßnahmen? 

Meine erste Priorität war es, das Unternehmen, die Marken und laufenden Projekte genau kennenzulernen. Anschließend haben wir im Marketing-Team gemeinsam analysiert, wie wir die Zukunftsausrichtung der Marken Schwartau und Corny stärken können. Dabei lag unser Fokus darauf, die Markenpositionierung weiter zu schärfen und gezielte Maßnahmen für nachhaltigen Erfolg zu entwickeln.  

Welche weiteren Pläne haben Sie für das Unternehmen und die Marke Schwartau? 

Wir sind Marktführerin und wollen es auch in der Zukunft bleiben, indem wir unser Unternehmen mit den Marken Schwartau und Corny zukunftsorientiert aufstellen. Als Traditionsunternehmen ist es uns wichtig, den Markenkern zu bewahren, während wir kontinuierlich neue Impulse im Markt setzen. Besonders für die Ansprache der jüngeren Generationen setzen wir auf Innovationen (Corny Protein) und Line Extensions.    

Gleichzeitig entwickeln wir unsere Markenpositionierungen weiter, um ein starkes und zukunftsfähiges Fundament für eine konsistente Kommunikation über alle Touchpoints zu schaffen. Ein zentrales Ziel ist dabei die Emotionalisierung unserer Marken, um mit unseren Konsument*innen verstärkt in den Dialog kommen.    

Was waren auf diesem Weg die ersten konkreten Schritte? 

Wir haben die Markenarchitektur der Schwartau Extra-Konfitüre über alle Segmente hinweg klar und wiedererkennbar strukturiert. Außerdem haben wir eine visuelle Leitlinie für die Marke Schwartau entwickelt, die den Markenauftritt modern, klar und differenzierend gestaltet und gleichzeitig einen hohen Wiedererkennungswert sicherstellt.  Im Bereich Corny lag der Fokus auf einem Maßnahmenpaket, das die erfolgreiche Etablierung unserer neuen Corny-Proteinrange weiter vorantreibt.   

Wenn Sie sich etwas wünschen könnten: Was soll man einmal über die Kombination Bettina Gott-Schlüter und den Schwartauer Werken sagen? 

Gemeinsam mit meinem Team möchte ich erreichen, dass wir die Marken Schwartau und Corny auf ein neues Level heben und sie zukunftsfähig aufstellen – durch eine klare Markenpositionierung, einen starken Brand Purpose und eine emotionale Verbindung zu unseren bestehenden und neuen Konsument*innen. Dabei ist es unser Ziel, mit unseren Marken einen spürbar positiven Einfluss zu erzielen.  

Dieses Interview wurde schriftlich geführt. 

Anna Lena Hartmann (alh, Jahrgang 1997) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft. Im grünen Herzen Deutschlands aufgewaschen, lebt sie nun aufgrund ihres Germanistikstudiums in Leipzig. Zuvor verbrachte sie einige Jahre an der juristischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Ihr breites Wissens- und Interessenspektrum betrifft Themen wie Sport, Wirtschaft und Gesundheit.