Im Auftrag der Payment-Plattform Stripe hat das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Yougov in mehreren Ländern mit einer Online-Umfrage untersucht, inwieweit sich die Corona-Pandemie auf Einkaufsgewohnheiten ausgewirkt hat.
In Deutschland geben 42 Prozent der Befragten an, dass die Corona-Pandemie ihre Einkaufsgewohnheiten verändert hat und dass sie mittlerweile den Großteil ihrer Einkäufe online tätigen. Das ist deutlich mehr als in Frankreich (36 Prozent), aber weniger als im Vereinigten Königreich (46 Prozent).
Click and Collect bleibt Randerscheinung
Etwa die Hälfte der deutschen Befragten (22 Prozent) plant, auch weiterhin online zu shoppen, obwohl die Geschäfte wieder geöffnet haben. Die andere Hälfte (20 Prozent) hat den Anteil inzwischen wieder reduziert, tätigt aber nach wie vor den Großteil ihrer Einkäufe online. Am höchsten ist der Anteil an Online-Shoppern erwartungsgemäß bei jüngeren Altersgruppen. Bei den 18- bis 44-Jährigen lag der Anteil der überwiegend online Einkaufenden bei 51 Prozent der Befragten.
Click and Collect scheint laut der Studie eher eine auf die Pandemie beschränkte Randerscheinung gewesen zu sein. Nur vier Prozent der Deutschen haben während der Pandemie online gekaufte Waren im Geschäft abgeholt und möchten dies auch nach der Pandemie weiterhin tun.
Fast die Hälfte möchte lokale Unternehmen unterstützen
Für den Einkauf im stationären Einzelhandel gibt es unterschiedliche Motivationen: Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass fast die Hälfte (48 Prozent) der Deutschen lieber im stationären Einzelhandel als online einkauft, um damit lokale Unternehmen zu unterstützen.
Vor allem Menschen ab 55 stimmen hier zu (55 Prozent). 58 Prozent schätzen es, Waren anfassen und ausprobieren zu können. 42 Prozent finden es zudem angenehm, dass Produkte stationär sofort verfügbar sind. Lieferkosten (54 Prozent) und Wartezeiten auf die bestellte Ware (44 Prozent) werden als die größten Ärgernisse beim Onlineshopping genannt, gefolgt von langwierigen Registrierungsprozessen (27 Prozent).
Punkten kann der Online-Einkauf hingegen beim Bezahlprozess. Diesen bewertet eine große Mehrheit online angenehmer als im Geschäft. Nur 15 Prozent finden, dass es einfacher ist, im Laden zu bezahlen als online. Viele Menschen schätzen den Komfort beim Onlineshopping (54 Prozent) und die Möglichkeit, mehrere Marken über eine einzige Website entdecken und vergleichen zu können (40 Prozent).
Marktplätze und Plattformen gewinnen an Bedeutung
61 Prozent der deutschen Erwachsenen gaben in der Studie darüber hinaus an, dass sie lieber auf einer einzigen Website alle ihre Online-Einkäufe erledigen, als bei mehreren einzelnen Händlern zu bestellen. Zum Vergleich: In Frankreich lag dieser Wert nur bei 52 Prozent.
Hingegen scheinen Abonnements hierzulande weniger beliebt zu sein. Nur 15 Prozent der Befragten sind offen für monatliche Abos für bestimmte Produkte wie beispielsweise Kosmetik, Kleidung und Hygieneartikel. Allerdings ist das Interesse bei den Millennials größer – ein Viertel der 25- bis 34-Jährigen gibt an, für die Nutzung eines Abo-Dienstes offen zu sein.
Markentreue und Werte besonders in Frankreich wichtig
In einem Punkt sticht Deutschland heraus: Die Treue zu bestimmen Marken ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern weniger eng mit Werten verknüpft. 47 Prozent geben an, dass sie sich bestimmten Marken gegenüber loyaler fühlen, wenn sie deren Werte verstehen und das Gefühl haben, dass sie mit den eigenen übereinstimmen. In Frankreich sind 68 Prozent der Erwachsenen dieser Meinung.
Methodik
Die globale Stripe-Studie wurde gemeinsam mit Yougov vom 28. Juli bis 1. August 2021 durchgeführt. Dabei wurden Konsumierende in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Australien, Singapur und Japan befragt, um Einblicke in Einkaufsgewohnheiten nach der Corona-Pandemie für Unternehmen zu ermöglichen. In Deutschland befragte das Institut online eine für die deutsche Bevölkerung repräsentative Stichprobe von 2157 volljährigen Personen zu ihrer Wahrnehmung der Rolle von Online- und stationärem Einzelhandel.