Mit inzwischen 129 Millionen Followern auf Instagram kann man einiges anstellen. Kylie Jenner, die jüngste der Kardashian Schwestern, entschloss sich 2015, nicht nur gute Laune-Fotos oder sexy Posen zu posten, sondern auch ihr neu gegründetes Unternehmen zu promoten, die Kosmetik-Firma Kylie Cosmetics.
„Es ist die Macht der sozialen Medien“, beschreibt Jenner gegenüber Forbes den Aufstieg von Kylie Cosmetics. „Ich habe so eine große Reichweite, ich hätte irgendwas starten können“, gibt die erst 21-Jährige zu.
Kylie Cosmetics: Von 0 auf 360 Millionen Dollar Umsatz in drei Jahren
Kylie Cosmetics, das etwa Lippenstifte, Lidschatten oder Eyeliner verkauft, hat im vergangenen Jahr bereits enorme 360 Millionen Dollar Umsatz verbucht – maßgeblich beflügelt durch einen exklusiven Vertriebsdeal mit dem Einzelhändler Ulta Beauty, der allein in den ersten sechs Wochen 54,5 Millionen Dollar in die Kassen spülte. „Ich habe gar nichts erwartet“, kommentiert Kylie Jenner den schnellen Erfolg ihrer Kosmetikmarke. „Ich habe das nicht kommen sehen.“
Tatsächlich wurde Instagram für Jenner zum perfekten Vertriebskanal, schließlich bewirbt die Mega-Influencerin in eigener Sache das denkbar passendste Produkt für ihre Zielgruppe: halbwegs erschwingliche Kosmetik, um am Ende so auszusehen wie die jüngste der Kardashian-Schwestern.
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Wie schnell der Schneeballeffekt greift, ist an den Follower-Zahlen von Kylie Cosmetics zu besichtigen: Das Instagram–Konto der Kosmetik-Firma bringt es bereits auf enorme 19,7 Millionen Follower und zählt damit zu den reichweitenstärksten Marken auf dem boomenden Fotonetzwerk überhaupt.
Werbepartnerschaften mit Adidas, Topshop und Quay Australia
Auf mehr als 900 Millionen Dollar taxiert das Forbes Magazine den Wert von Kylie Cosmetics bereits, den Jenner damit komplett verbuchen kann, weil ihr das Unternehmen zu 100 Prozent gehört. Und mehr noch: Die Geschäftstüchtigkeit der langjährigen Doku-Soap-Darstellerin, die durch ihre Auftritte in „Keeping up with the Kardashians“ einem Millionenpublikum vorgestellt wurde, endet nicht bei ihrem Start-up.
Die Tochter von Kris und Bruce/Caitlyn Jenner kassiert auch für die Umsätze ihrer „Kylie Jenner Official App“, Bekleidungsmarken mit ihrer Schwester Kendall sowie durch Werbepartnerschaften mit Adidas, Topshop und Quay Australia.
Ergebnis: Forbes kürte Kylie Jenner gestern mit 21 Jahren zur jüngsten Selfmade-Milliardärin aller Zeiten – und löste damit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ab, der mit 23 Jahren in den exklusiven Club der Superreichen aufgestiegen war. Die Bewertung von Jenners Vermögen jenseits der Milliardengrenze wurde tatsächlich erstmals im vergangenen Spätsommer festgestellt, auf Jahresbasis kürte Forbes die Kardashian-Halbschwester nun aber erst offiziell im Jahresranking.
Wait I’m posting this again just because!!!! BILLION DOLLAR BABY ???????????????? pic.twitter.com/PkUNqzMpYa
— Kim Kardashian West (@KimKardashian) July 11, 2018
Welche Einfluss die Top-Influencerin inzwischen sogar an der Wall Street hat, musste Stories-Anbieter Snapchat vor einem Jahr erfahren. Ende Februar 2018 machte Kylie Jenner, die als eine der ersten Prominenten auf den Stories-Dienst setzte, öffentlich ihrer Enttäuschung über das Redesign Luft.
Kylie Jenner kostete Snap mehrere Milliarden Dollar Börsenwert
Ausgerechnet auf dem von Evan Spiegel so verhassten Kurznachrichtendienst Twitter verfasste Kylie Jenner Posts, die sich wie das Ende der Snapchat-Ära lesen. „Öffnet Ihr Snapchat auch nicht mehr – oder geht es nur mir so? Oh, das ist so traurig“, ließ die 20-Jährige ihrem Frust über die Änderungen freien Lauf.
sooo does anyone else not open Snapchat anymore? Or is it just me… ugh this is so sad.
— Kylie Jenner (@KylieJenner) 21. Februar 2018
An der Wall Street kamen die Signale an: Die Snap-Aktie verlor seinerzeit im Zuge von Jenners Tweet knapp acht Prozent an Wert. Der Influencer-Effekt kostete den Stories-Erfinder seinerzeit mehr als 1,5 Milliarden Dollar an Börsenwert. Schlimmer noch: Von dem Todeskuss Kylie Jenners hat sich Snap bis heute nicht erholt – die Aktie notiert inzwischen sogar 50 Prozent schwächer als vor einem Jahr. Entsprechend gewarnt müssen Unternehmen sein, wenn sich die jüngste Milliardärin der Welt in den sozialen Medien über sie verbreitet…