Wie halten Sie es mit Equity in Ihrer Agentur? 

Gleichstellung oder die Gewährleistung von Chancengleichheit sind Herausforderungen, denen sich Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels stellen sollten. Hier sprechen vier Agenturverantwortliche darüber.
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Unternehmen sollten Vielfalt und Gleichstellung im eigenen Interesse hoch priorisieren. (© Unsplash / Jordan McDonald)

DE&I steht für Vielfalt, Gleichstellung und Integration. Zu den ersten beiden Themen haben sich Marketingexperten schon viel geäußert. Aber zum Thema Equity – trotz Fachkräftemangel – sehr wenig. Deshalb fragen wir: Welchen Stellenwert nimmt Equity in Ihrem Unternehmen ein und wie wird es umgesetzt? 

Einfach ist Equity nicht – aber mit Wertschätzung für jede*n Einzelne*n machbar 

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Irmgard Hesse ist Geschäftsführende Gesellschafterin von Zeichen & Wunder. (© Zeichen & Wunder)

“Wahr ist: Equity, also Gleichstellung und Chancengerechtigkeit, kann man nicht wirklich richtig machen. Sie kann in mancher Konstellation zu empfundener ‘Ungerechtigkeit’ bei einigen Mitarbeitenden führen. Konkretes Beispiel: Ermögliche ich Sonderwünsche, um die Gleichstellung bestimmter Personen zu fördern, wird genau diese Sonderbehandlung bei anderen Kolleg*innen immer auch Begehrlichkeiten auslösen. Es ist anspruchsvoll, hier mit Fingerspitzengefühl für individuelle Förderung zu sorgen, ohne ein Bild willkürlicher Entscheidungen zu erzeugen, das den Ruf nach ‘eindeutigen’ Regeln nach sich zieht – die dann im Gegenzug nicht individuell sein können. Das Ziel gleicher Chancen ist also kompliziert, aber das sollte uns nicht abschrecken.” 

Für uns bedeutet Equity vor allem Chancengleichheit 

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Florian Wassel ist CEO von Towa.(© Towa)

“Wer eine Idee einbringt, ist egal. Die beste Idee zählt. Wir setzen auf Meritokratie und vermeiden die Dominanz der ‘HIPPOs’ (Highest Paid Person’s Opinion). Gleichzeitig reduzieren wir Barrieren für alle Mitarbeitenden, zum Beispiel durch sehr flexible Arbeitszeiten, um Familie und Beruf zu vereinbaren. Und wir achten darauf, Potenzial, statt Erfahrung zu fördern, um so auch jungen Menschen schon früh eine Karriere zu ermöglichen. Ein schönes Beispiel dafür ist die Entwicklung von einer Mitarbeiterin, die sich aufgrund ihrer Fähigkeiten von der Praktikantin zur Führungskraft hochgearbeitet hat und mit nur 33 Jahren den Bereich People & Organisation leitet. Interne Talentförderung unterstreicht unser Engagement, die eigene Unternehmenskultur durch gezielte Weiterentwicklung zu stärken.” 

Equity – ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Unternehmenskultur  

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Simone Schiebold ist Geschäftsführerin der Agentur für Zukunftsthemen Flad & Flad. (© Flad & Flad)

“Als Geschäftsführerin einer Kommunikationsagentur, in der wir Führungspositionen gleichwertig mit Frauen und Männern besetzen, sehe ich Equity als unverzichtbaren Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Heterogen besetzte Teams arbeiten erfolgreicher und kreativer, denn sie bringen unterschiedliche Perspektiven ein und kommen daher zu innovativen Lösungen. Wir bei Flad & Flad haben Equity als Unternehmenswert verankert, indem wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gezielt fördern. Dadurch positionieren wir uns auch für weibliche Talente als sehr attraktiv, schaffen ein inspirierendes Arbeitsumfeld, das Engagement und Loyalität fördert.” 

Der Arbeitsplatz muss ein Möglichkeitsraum sein 

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Paul End ist Geschäftsführer der Strategieberatung Diffferent. (© Diffferent)

“Bei Diffferent ist unser Anspruch: Der Arbeitsplatz muss ein Möglichkeitsraum sein – für alle Mitarbeitenden. Denn nur eine Vielfalt an Möglichkeiten schafft eine Vielfalt an Lebens- und Arbeitsmodellen. Für mich ist das eine bedeutende Voraussetzung für Chancengleichheit. So fördern wir beispielsweise die Vereinbarkeit von beruflicher Entwicklung und Care-Arbeit durch Flexibilität bei Arbeitszeit, Arbeitsort und Rollen. Wir wollen allen Mitarbeitenden die Chance geben, ihre Arbeit bestmöglich an ihre jeweilige Lebens- und Care-Phase anzupassen.”