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Für einen Versuch begaben sich über acht Tage lang 18 Menschen im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in ein Schlaflabor, das sie abends besuchten und am darauffolgenden Morgen wieder verließen.
Für jeweils 30 Minuten wurden die Probanden unterschiedlichen Beleuchtungen ausgesetzt: gedimmter Beleuchtung mit Glühlampen, organgefarbenem Licht und einem mit Blau angereicherten Licht. Am nächsten Morgen wurden sie dann über drei Stunden entweder einer bläulichen Bürobeleuchtung ausgesetzt oder mit warm-weißen Licht „aufgeweckt“.
Doping mit Licht
Der Effekt: Bläuliches Licht wirkte sich positiv auf die Aktivität der Probanden aus. So half eine solche Beleuchtung, am Morgen schneller wach zu werden und die Reaktionszeit zu verbessern. Anders formuliert: Bei bläulichem Licht ist der Mensch weniger schläfrig am Morgen. Dabei wird offenbar effektiver das Schlafhormon Melatonin im Körper abgebaut. Auch am Abend eingesetzt fühlten sich die Probanden wacher und leistungsfähiger. Glühlampenbeleuchtung am Morgen hingegen zeigte nicht den gewünschten Wachmacher-Effekt.
Die Forscher weisen daraufhin, dass mangelnde Beleuchtung am Morgen oder am Abend zu einer Verschiebung der Schlaf- und Wachphasen führen kann. Ist es morgens zu dunkel, werden wir nicht ausreichend wach. Ist es abends zu früh zu dunkel, werden wir zu früh müde.
Allgemeine Aussagen für die richtige Bürobeleuchtung im Unternehmen wollen die Forscher aber noch nicht treffen. Dennoch ist es auch für Selbstständige und Mitarbeiter im Home-Office ratsam, die Beleuchtung in den eigenen vier Wänden der Tageszeit entsprechend anzupassen, um leistungsfähiger zu sein – gerade am frühen Morgen und am Abend, wenn die Arbeit nicht unbedingt leichtfällt.
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