Nach der jährlichen Befragung der nahezu 100 Mitgliedsfirmen, darunter zahlreiche Markenartikler mit hohen Werbeetats, glaubt kein einziges der befragten Unternehmen, dass die Konsumausgaben im nächsten Jahr steigen. Nur 22 Prozent rechnen mit einer ähnlichen Entwicklung wie 2008, 78 Prozent erwarten eine Verschlechterung des privaten Konsums. „Die Verbraucher ändern ihr Konsumverhalten auch wegen der stark gestiegenen Energiekosten und den Preissteigerungen bei Lebensmitteln, hervorgerufen durch die gestiegenen Rohstoffpreise, sowie der Unsicherheit, wie es mit der Konjunktur weitergeht“, kommentiert Uwe Becker die Ergebnisse.
Ähnlich kritisch beurteilen die Mitglieder die gesamtwirtschaftliche Lage im kommenden Jahr. Keiner beschreibt sie als gut, 2007 schätzten noch 48 Prozent der Befragten die Situation so ein. Rund drei Viertel, und damit deutlich mehr als 2007 (48 Prozent), bezeichnen die Lage als befriedigend, 27 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus (2007: 4 Prozent). Die negative Bewertung schlägt sich auch auf die Prognose für den Werbemarkt nieder: 35 Prozent der Befragten sagen rückläufige Werbeausgaben für 2009 (Vorjahr 6 Prozent) voraus, 43 Prozent gehen von konstanten Ausgaben aus. Immerhin 22 Prozent erwarten noch steigende Budgets (2007: 42 Prozent).
Die restriktiven Tendenzen zeigen sich auch in den Geschäftszahlen der Werbung treibenden Unternehmen für dieses Jahr. Während sich bei 60 Prozent der Umsatz parallel zur Gesamtwirtschaft entwickelt, sagen 56 Prozent, die Ertragsentwicklung verlaufe wesentlich schlechter. Deutlich negativ fällt ein Vergleich mit 2007 aus: Sowohl Umsatz (32 Prozent) wie Ertrag (50 Prozent) fielen für einen großen Teil der Teilnehmer schlechter aus als 2007. „Damit ist zwar der Optimismus gedämpfter, aber bei weitem nicht in Pessimismus umgeschwenkt,“ beschwichtigt Becker.
Verschiebungen gab es auch beim Mediamix. Klarer Gewinner ist weiterhin das Internet, wenn auch auf einem vergleichsweise niedrigen absoluten Niveau. Bei 81 Prozent der Befragten (2007: 66 Prozent) hat die Relevanz dieses Mediums gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Als besondere Herausforderungen für das nächste Jahr erkennt Becker in der Umfrage vor allem die beiden Themen „Werbeverbote“ und „Transparenz im Mediageschäft“. Es folgen die Themen „Preiserhöhungen“ und „Fragmentierung der Medien“.
Die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) ist der Verband der Werbung treibenden Unternehmen in Deutschland. Sie vertritt die Interessen ihrer nahezu 100 Mitgliedsunternehmen in allen Bereichen der Marketingkommunikation gegenüber Medien, Agenturen, Politik und in der Mediaforschung.