Von Johannes Steger
Das Spektakel der Woche: Super Bowl Werbung
Wer es nicht besser weiß und vielleicht Artikel nur halb liest, könnte derzeit annehmen, dass es sich beim Super Bowl um einen Kreativwettbewerb für Werbefilme handelt. Zumindest offiziell ist er es nicht, denn der Super Bowl ist das Finale der US-Football-Liga. Das Spektakel glänzt dabei weniger mit sportlichen Rekorden als eher mit Zahlen rund um das Ereignis. 800 Millionen Menschen fieberten im letzten Jahr weltweit mit. Kein Wunder, dass da 30 Sekunden Werbezeit mit vier Millionen Dollar zu Buche schlagen. Ein breiteres Publikum kann sich wohl keine Marke wünschen. In der heiß umkämpften Werbewahrnehmung können aber nur Spots punkten, die auffallen. Jedes Jahr ist die Veröffentlichung und das Anteasern der Werbefilme also ein sehnlichst erwartetes Highlight. Wer trägt besonders dick auf? Welche Marke holt die meisten Lacher? Wie immer machen dabei auch deutsche Marken mit, und wäre es ein Kreativwettbewerb, wäre bestimmt schon der ein oder andere Preis dabei gewesen. Der Spot von Audi hätte dieses Jahr gute Chancen. Der Autobauer erklärt den Zuschauern, dass man keine Kompromisse machen sollte und belegt das an einer kruden Hundemischung.
Auch Stars sind häufig in den Spots vertreten. Für Volkswagen wirbt US-Starlet Carmen Electra, Arnold Schwarzenegger für Bud Light und Laurence Fishburn schlüpft noch einmal in die Rolle des Morpheus aus dem Film Matrix. Eine Parodie für den Autohersteller Kia. Eins dürfte also sicher sein: Wenn im Spiel die Höhepunkte fehlen, wird es wenigstens in den Werbepausen lustig. Hoffentlich bekommen davon auch die Zuschauer im Stadion etwas mit. Denn zum ersten Mal findet der Super Bowl nicht im dauerwarmen Süden des Landes statt, sondern an der Ostküste. Und da herrschen gerade Minusgrade.
Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:
>>>Kunden achten mehr auf die Marke
>>>Willkommen in der wilden Welt des Wohnens
>>>Das System ADAC ist das Problem
Die Zahlen der Woche: Facebook schafft Rekordwachstum
Jugendliche finden Facebook uncool, titelten unlängst einige Medien. Der Grund: Die Anzahl der jüngeren Nutzer war zuletzt zurückgegangen. Andere Smartphone-Apps bekommen mehr Likes. Das könnte langfristig zum Problem werden, sagte da manch ein Experte. Den Unkenrufen zum Trotz erreicht der blaue Riese neue Wachstumsrekorde. Rund 1,23 Milliarden Menschen posten, liken und chatten überall auf der Welt – und bescheren dem Konzern damit reichlich Gewinn. Der vervielfachte sich im vergangenen Quartal von 64 Millionen auf 523 Millionen Dollar. Totgesagte posten eben länger.
Das Video der Woche: Nervige Telefonkonferenzen
Wer kennt das nicht: Leider sind nicht alle Kollegen vor Ort, der Chef will aber dringend trotzdem das aktuelle Projekt durchsprechen. Zum Glück gibt es da die Telefonkonferenz. Ganz einfach: Alle wählen sich ein und schon kann es losgehen. Leider ist es in den meisten Fällen dann doch nicht so einfach: Der eine Kollege hat den falschen Einwahlcode, bei der Kollegin ist die Leitung schlecht und irgendwie fallen sich dann alle immer wieder ins Wort. Die Komiker Tripp und Tyler scheinen das zu kennen und inszenierten eine prototypische Telefonkonferenz. Und das wurde im Netz schnell zum viralen Megahit.