Werbefinanziertes Streaming erreicht nicht alle Zielgruppen

Der Streaming-Markt wird immer vielfältiger. Womit Marketers im nächsten Jahr rechnen müssen, hat Kantar in einem Report zusammengefasst.
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Viele Streaming-Anbieter setzen inzwischen auf werbefinanzierte Modelle. (© Unsplash/Glenn Carstens Peters)

In der Streaming-Landschaft finden derzeit einige Verschiebungen statt. Immer mehr scheint sich das werbefinanzierte Streaming unter den Video-on-Demand-Angeboten (VoD) zu etablieren. So hat Streaming-Anbieter Netflix erst Mitte Oktober sein neues Abo-Modell vorgestellt.

Das Marktforschungsunternehmen Kantar hat den Streaming-Markt untersucht und Prognosen für das kommende Jahr aufgestellt. Dem Report zufolge dürfte das werbefinanzierte Streaming auf dem deutschen Markt Erfolge einfahren. So gaben 39 Prozent der deutschen Befragten an, dass sie für einen geringeren Preis Werbung in Kauf nehmen würden.

Solche werbefinanzierten Modelle würden sich vor allem für Menschen lohnen, die in Zeiten hoher Inflation und steigender Preise ihr Geld nicht für in werbefreies Abonnement ausgeben wollen. Für 29 Prozent der deutschen Befragten in selbiger Studie ist das nämlich der Grund, SVOD-Dienste zu kündigen.

Werbung auf Netflix erreicht nicht alle Zielgruppen

Das allerdings wirft ein Problem für Marketers auf: Die, die es sich leisten können, sind über die In-Stream-Werbung auf Netflix & Co. wohl kaum zu erreichen – sie entscheiden sich schlichtweg für die werbefreien Modelle. Eine Lösung dafür sieht Kantar in der Produktplatzierung. Das begehrte Auto der Serienprotagonist*innen sehen schließlich alle, egal ob mit oder ohne Werbeblock.

Zeitgleich scheint sich das Publikum laut Kantar weiter über verschiedene Plattformen und Geräte zu verteilen. In dieser Hinsicht ziehen die Studienautor*innen ein nicht überraschendes Fazit: Diversifizierte Mediapläne scheinen unabdingbar, gerade wenn die Budgets aufgrund der Krise knapper werden.

(js, Jahrgang 2001) ist seit Juli 2023 freier Autor der absatzwirtschaft. Er ist fasziniert von neuen Technologien und der Frage, warum Konsumenten das tun, was sie tun. Außerdem ist er ein wahrer Espresso-Enthusiast.