Wie der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft ZAW mitteilt, offerierte die Werbewirtschaft in der ersten Hälfte des Jahres 27 Prozent mehr Arbeitsplätze als im Vergleichszeitraum 2006. In seiner regelmäßigen Arbeitsmarktanalyse erfasste der ZAW insgesamt 2 701 Arbeitsplatzangebote für Werbefachkräfte in den ersten sechs Monaten 2007. Die meisten Ausschreibungen kamen von Agenturen mit 1 773 Offerten. Dies entspreche einer Zunahme von fast einem Drittel gegenüber dem Vorjahr.
Die Nachfrage konzentriere sich vor allem auf Kreative, Texter und Grafiker. Auffällig sei das besonders starke Interesse der Agenturen an Praktikanten, für die die Nachfrage um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg. Nach Beobachtung des ZAW spiegelt sich darin das Bemühen wider, dem Werbenachwuchs Einblick in das interessante Tätigkeitsfeld zu geben und Talente rechtzeitig an die Branche zu binden.
Noch heftiger suchten Medien – insbesondere Fachverlage, Multimediaverlage, Zeitungen und Publikumszeitschriften – Experten für die Werbeträgerplanung. Sie erweiterten ihre Arbeitsplatzangebote um fast die Hälfte auf 527 Offerten. Diese Personalpolitik weise auf die Anstrengungen insbesondere der Pressemedien hin, sich dem strukturellen Wandel durch Konzentration von Fachwissen anzupassen.
Dagegen habe sich die Nachfrage nach Werbefachkräften aus dem Bereich der Auftrag gebenden Markenartikler, des Handels und der Dienstleistungsbranche weitgehend eingependelt: Dort wuchsen die Stellenofferten nur um 3 Prozent auf 401 Angebote. Im Vorjahreszeitraum waren es noch plus 25 Prozent. Die weiter anziehende Suche nach Werbefachkräften bewertet der ZAW nicht nur als Zeichen fortgesetzter Werbekonjunktur in Deutschland, sondern auch als Signal an die Werbebranche, sich intensiv um Werbenachwuchs zu bemühen.
“Wenn durch den demographische Wandel – wachsender Anteil Älterer, rückläufige Bevölkerungszahl – das Tauziehen der gesamten Wirtschaft um Fachkräfte einsetzt, muss die Werbebranche die Attraktivität ihres Berufsfeldes verstärkt der nachrückenden Generation deutlich machen“.