Werbebanner bei Teens unbeliebt

Mit Bannern und Pop-ups erreichen Werber bei Jugendlichen kaum ihre Ziele. Dagegen sind Widgets - downloadbare Hilfsprogramme - bei Kindern und Teenagern überaus beliebt. Das zeigt jetzt eine von Grunwald Associates LLC durchgeführte Studie.

Die Ergebnisse der von Alloy Media + Marketing in Auftrag gegebenen Studie könnten Widgets als neuen Werbeträgern starken Rückenwind geben. Bei Widget handelt es sich um Software, die auf der Benutzeroberfläche des Betriebssystems dargestellt wird. Üblicherweise sind es kleine eigenständige Programme mit Fenster, die eine kleine Funktion oder Anzeige übernehmen. Sie sind daher keine vollwertige Programme, sondern eher als Tools zu sehen.

Zwar verlieren Werber damit die Kontrolle darüber, neben welchen Inhalten ihre Werbebotschaft im Internet erscheint, sie geben sie damit aber in die Hand der Konsumenten. Dabei ist es naheliegend, dass die Internetnutzer die Widgets mit der zu ihnen passenden Werbebotschaft aussuchen. Der Einsatz der Widgets als Werbeträger ist insbesondere auf Social-Networking-Portalen wie MySpace oder Facebook attraktiv. „Werbung im user-generated-content-Stil, wo der Konsument viel mitbestimmt, ist zu befürworten“, betont Jörg Spreitzer, Geschäftsführer bei Ogilvy Interactive Österreich.

Allerdings machen die Betreiber der Social-Networking-Seiten den Werbern einen Strich durch die Rechnung, indem sie Widgets für Werbezwecke meist nicht zulassen. Der Grund: Die Werber bezahlen nur die Widget-Entwickler, jedoch nicht die Betreiber. Ogilvy setzt seit rund einem halben Jahr ein Widget ein, für die eigenen Mitarbeiter und für Kunden. „Damit halten wir unsere Kunden über die neuesten Entwicklungen im Bereich digitaler Werbeformen auf unaufdringliche Weise auf dem Laufenden“, erklärt Spreitzer. „Wir rechnen noch diesen Herbst, spätestens aber im nächsten Jahr, mit dem kommerziellen Einsatz von Werbe-Widgets“, prognostiziert Spreitzer.

Laut Studie fügen 20 Prozent der 1 200 befragten Kinder und Jugendlichen im Alter von neun bis siebzehn Jahren ihren persönlichen Webseiten Werbeinhalte hinzu. Die Bereitschaft ist besonders hoch, wenn Wernetreibende Anreize gebieten, wie Gutscheine oder Videospiele. Hingegen wollen Jugendliche keine Werbung ohne ihr Einverständnis erhalten. pte

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