Werbeausgaben für Spiele-Apps wachsen stark

Die Werbeausgaben für Spiele-Apps sind weltweit gestiegen, trotz Herausforderungen im Mobile-Games-Markt. Auch in Deutschland konnte ein Wachstum beobachtet werden.
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Spiele-Apps: "Zukunft des Wachstums liegt in Diversifizierung." (© Unsplash)

Die globalen Werbeausgaben für Spiele-Apps sind im Jahr 2023 auf 29 Milliarden US-Dollar gestiegen – ein Anstieg gegenüber den 26,7 Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Das ist das Ergebnis des Berichts „State of Gaming App Marketing Report 2024“ von AppsFlyer. Darin heißt es weiter, dass der deutsche Markt ein Wachstum von 588 Millionen US-Dollar in 2022 auf 920 Millionen US-Dollar in 2023 verzeichnen konnte. Interessanterweise wuchsen die Non Organic Installs (NOIs) bei iOS in Deutschland um 14 Prozent, während sie weltweit rückläufig waren. Android hingegen zeigte einen leichten Rückgang der NOIs in Deutschland, entgegen dem globalen Trend.

Der Bericht unterstreicht die Bedeutung von frühem Nutzerengagement, insbesondere in der ersten Woche nach dem Download, als Schlüsselfaktor für den Erfolg von In-App-Käufen. Auf iOS-Plattformen tätigen 17 Prozent der Nutzerbereits innerhalb der ersten drei Tage nach dem Download eine Transaktion. Zudem hebt der Report hervor, dass User Generated Content (UGC) die höchsten Retention-Raten erzielt, insbesondere durch die Nutzung von Gameplay-Material und kreativen Inhalten.

Anhaltendes Wachstum trotz Herausforderungen

Ein weiteres zentrales Thema des Berichts ist die Zunahme hybrider Monetarisierungsmodelle, die 2023 um 20 Prozent zulegten. Traditionell verließen sich Hyper Casual Games hauptsächlich auf In-App Advertising (IAA), während Mid-Core Games auf In-App Purchases (IAP) setzten. Im letzten Jahr jedoch begannen Spiele beider Kategorien, ihre Einnahmequellen zu diversifizieren, was zu einem Wachstum von 39 Prozent bei Hyper Casual Games und 16 Prozent bei Mid-Core Games führte. Diese Verschmelzung der Strategien markiert einen Paradigmenwechsel in der Branche.

Die Branche reagierte damit auf das schwache Wachstum der letzten Jahre. Weitere Strategien bestanden aus der Kombination von Einnahmequellen, optimalen Zeitpunkten für das Engagement zur Maximierung des Umsatzes sowie vertrauensbildende Strategien zur Nutzerbindung.

„Vermarkter, die aus dem aktuellen Markt Kapital schlagen wollen, sollten nicht alle Eier in einen Korb legen“, Adam Smart, Director of Product, Gaming bei AppsFlyer über die Ergebnisse. „Da die Cost per Installs (CPIs) auf iOS gesunken sind – also jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, von den niedrigstmöglichen Mediakosten zu profitieren – und Android bei mehreren Indikatoren wie Installationen und NOIs positive Ergebnisse verzeichnet, liegt die Zukunft des Wachstums in der Diversifizierung.”

Der vollständige Report ist auf der Website von AppsFlyer verfügbar: State of Gaming App Marketing 2024.

(amx, Jahrgang 1989) ist seit Juli 2022 Redakteur bei der absatzwirtschaft. Er ist weder Native noch Immigrant, doch auf jeden Fall Digital. Der Wahlberliner mit einem Faible für Nischenthemen verfügt über ein breites Interessenspektrum, was sich bei ihm auch beruflich niederschlägt: So hat er bereits beim Playboy, in der Agentur C3 sowie beim Branchendienst Meedia gearbeitet.