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Dass Apple noch nie etwas zu verschenken hatte, wissen Fanboys und -girls seit nunmehr fast vierzig Jahren: Wer sich mit Produkten des Kultkonzerns aus Cupertino schmücken will, muss schon immer etwas tiefer in die Tasche greifen. Dabei greift der wertvollste Konzern der Welt sogar zum branchenunüblichen Mittel, seine Produktpreise nochmals anzuheben – wie etwa bei der Verteuerung des iPhone 6 zu beobachten.
Vor allem deutsche Kunden wurden in vergangenen Jahren wegen des schwächelnden Euros immer wieder zusätzlich zur Kasse gebeten: Wer sich etwa für die 128 GB-Version des iPhone 6s Plus interessiert, musste hierzulande saftige 1069 Euro auf den Tisch legen, während amerikanische Kunden mit 949 Dollar auskommen (darauf allerdings noch lokale Steuern zahlen müssen).
iPhone seit 1. Januar um 5,95 Euro teuerer
Wen die hohen Preise nicht abschrecken und das neue Jahr mit einem iPhone-Kauf beginnen möchte, dürfte im Apple Store indes über einen neuen, ungewöhnlichen Preise gestolpert sein: Über Nacht hat sich das iPhone zum 1.1. in Deutschland nochmals um 5,95 Euro verteuert – zumindest direkt bei Apple.
Zu Apple-untypischen krummen Preisen wird das Kult-Smartphone nun angeboten: Aus 1069 Euro sind beim iPhone 6s Plus in der 128 GB-Version nun 1074,95 Euro geworden – nochmals 5,95 Euro mehr also. Der Aufschlag zieht sich durch alle Modelle und Geräteklassen und gilt damit sowohl für das iPhone 6s also auch iPhone 6s Plus sowie für die Vorgänger-Generationen iPhone 6 und iPhone 5s.
Apple gibt Urheberrechtsabgabe der Gema an Kunden weiter
Warum nun die ungewöhnliche Preisanhebung? Wer mutmaßt, dass Tim Cook versucht sein könnte, gegen die möglichen Einnahmeeinbußen im Zuge des erwarteten Absatzrückgangs des iPhones gegenzusteuern, liegt falsch: Die neuerlichen Preisaufschlägen, die nur in Deutschland gelten, fließen nicht die pralln gefüllten Geldspeicher Cupertinos, sondern bleiben in der Bundesrepublik.
Tatsächlich ist der Grund für die ungewöhnliche Preiserhöhung nämlich in einer bundesdeutschen Anomalie zu suchen: Die Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ), ein Zusammenschluss der Verwertungsgesellschaften Gema, GVL und VG Wort, kassiert nun auch Urheberrechtsabgaben für Smartphones und Tablets, di für Mitglieder des Branchenverbands Bitkom bei 5 bzw. 7 Euro (Tablet) pro Gerät liegen, während Nicht-Mitglieder mit 6,25 Euro je Smartphone und 8,75 Euro je Tablet zur Kasse gebeten werden.
Auch iPads teuerer
Apple gibt die Abgabe praktisch 1:1 an seine Kunden weiter – auch iPads haben sich seit Neujahr verteuert. Das zu noch kruderen Preisen: So kostet das Einstiegsmodell des iPad Air, das bis zum 31.12. noch für 389 Euro zu haben war, nunmehr 397,33 – und damit immerhin 8,33 Euro mehr.
Der gleiche Aufschlag wird auch für die anderen iPad-Modelle fällig: das iPad mini 2, iPad mini 4 und das neue, 12,9 Zoll große iPad Pro. An die krummen neuen Preise werden sich Apple-Fans wohl erst gewöhnen müssen. Sie könnten allerdings auch den Umweg über einen Mobilprovider oder Online-Händler gehen, deren Preise inzwischen sogar schon die Apple-Preise aus dem letzten Jahr unterbieten.