Wie performen die Webseiten der Unternehmen in Europa? In welchen Ländern sind die Webseiten Vorreiter mit Blick auf bestimmte Kennzahlen? Für die Studie „Best of the Best Benchmark“ wertete Adobe Internetseiten-Besuche in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Skandinavien und Benelux aus. Insgesamt stellt der Spezialist für digitales Marketing fest, dass die Lücke zwischen dem Durchschnitt und der digitalen Elite in allen betrachteten Ländern größer geworden ist.
Zwischen Smartphone- und Tablet-Nutzung unterscheiden
In Deutschland legte der Webseiten-Traffic über Smartphones durchschnittlich um 7,3 Prozent zu, die Vorreiter verzeichneten dagegen einen Zuwachs von 12,3 Prozent im Vergleich der Jahre 2012 und 2013. Bei Tablets liegen die Werte bei 6,3 und 9,8 Prozent. Damit belegt Deutschland die mittleren bis hinteren Ränge – klar in den Schatten gestellt von Großbritannien, das bei der Tablet-Nutzung sogar weit vor den USA liegt. So stieg der Traffic bei den „Besten der Besten“ in Großbritannien um 17 Prozent (USA 10,9 Prozent).
Wer mit seinen digitalen Services mobile Nutzer adressiert, sollte beachten, dass für Smartphones die Suchfunktion sowie die E-Mail-Kommunikation besonders relevant sind. Smartphone-Nutzer öffnen daher vergleichsweise häufig und bereitwillig E-Mail-Links. Tablets dagegen kommen häufig im Wohnumfeld von Verbrauchern zum Einsatz – anstelle eines stationären PC. Die Zahlungsbereitschaft der Anwender beim Onlineshopping ist vergleichsweise hoch, die Erwartungen der Tablet-Nutzer an optimierte digitale Inhalte inklusive Bewegtbild sind dementsprechend ebenfalls hoch.
Wiederkehrende Besucher sind erfolgskritisch
Relevante Inhalte anzubieten, ist unerlässlich für eine hohe „Stick rate“. Diese Kennzahl bezeichnet den Prozentsatz der Besucher einer Internetpräsenz, die mehr als eine Seite betrachten. Die Zuwachsraten sind mit etwa 45 Prozent im Jahresvergleich durchweg hoch, die besonders guten Webseiten konnten diese Rate dagegen um bis zu 63 Prozent steigern. Deutschland liegt im Mittelfeld hinter Frankreich und vor Großbritannien. Bei geringen Zuwächsen ihrer „Stick rate“ sollten Unternehmen prüfen, ob ihr Onlinemarketing die richtigen Zielgruppen erreicht und wie sie ihr Webseiten-Design verbessert können.
Besonders „bitter“ sieht es in Deutschland laut dem Adobe-Bericht bei den Visits pro Besucher aus, dabei stellten gerade die wiederkehrenden Website-Besucher eine erfolgskritische Gruppe dar. Während das Verhältnis der Webseitenbesuche zur Anzahl der Besucher im Jahr 2013 bei den sehr erfolgreichen Webseiten in Großbritannien bei 1,70 lag (durchschnittliche Performer: 1,42), erreichten die besten deutschen Internetpräsenzen einen Wert 1,47 und der Durchschnitt einen Wert von 1,29.
Höhere Konversionsraten in Europa als in den USA
Im Mittelfeld bewegt sich die Website-Performance hierzulande dagegen bei der Zeitspanne, die der Website-Besuch eines Nutzers umfasst. Europäische Webseiten können das Interesse der Besucher insgesamt länger aufrechterhalten als US-amerikanische, hier sind Frankreich, Benelux und Deutschland mit jeweils mehr als acht Minuten bei den Top-Performern und etwa sechs Minuten bei den durchschnittlichen Webite-Angeboten führend.
Schließlich die Konversionsrate: Webseiten-Besucher in aktive Fürsprecher oder Kunden zu verwandeln, ist zweifellos ein entscheidendes Ziel des digitalen Marketings. Hier zeigt sich in allen betrachteten Ländern und Regionen ein starkes Abweichen der Top-Performer vom Durchschnitt. Die allgemeine Konversionsrate betrug 2013 in Deutschland 2,2 Prozent, der Spitzenwert lag jedoch bei 4,3 Prozent. Die Webseiten in Skandinavien und Frankreich erzielten mit 4,8 und 5,0 Prozent noch bessere Werte in der digitalen Elite, der Durchschnitt erreichte 2,5 beziehungsweise 3,0 Prozent. Dagegen kamen die betrachteten Internetangebote in Großbritannien und den USA auf Konversionsraten deutlich unter vier Prozent in der Gruppe der Top-Performer und knapp über anderthalb Prozent im Durchschnitt.
(Adobe/asc)