Wasser mit Geschmack – das Erfolgsrezept von Waterdrop

Mitte dieses Jahres launchte Waterdrop seine bisher größte Marketingkampagne. Der Co-Gründer Henry Murray spricht im Interview über die Marketingstrategien des Unternehmens.
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Die Gründer (von links nach rechts): Christoph Hermann, Martin Murray und Henry Murray, der uns dieses Interview gegeben hat. (© Waterdrop)

Wasser trägt nachweislich zu einer höheren Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit bei und lässt die Menschen dabei noch frischer aussehen. Im Jahr 2016 schrieb es sich der Gründer Martin Donald Murray daher auf die Agenda, Menschen dabei zu unterstützen, mehr und gesünder zu trinken. Seine Idee: Microdrinks. Kleine feste Würfel, bestehend aus Frucht- oder Pflanzenextrakten, welche simples Leitungswasser in ein leckeres Getränk verwandeln sollen. Auch den Umweltaspekt hatte Murray dabei nicht außer Acht gelassen. Waterdrop Getränke werden nicht in Plastikflaschen abgefüllt und verkauft. Die Würfel bekommt man in einer minimalistischen und recycelbaren Verpackung.

Sein Debüt hatte das Unternehmen in der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“. Dort konnten die Gründer Martin Murray, Christoph Hermann und Henry Murray die Investoren und ein Millionenpublikum auf den Geschmack ihrer Mikrodrinks bringen. Inzwischen besteht Waterdrop aus 200 Mitarbeitenden und betreibt 14 Stores in ganz Europa. Weiter Pop-up-Stores kommen stetig dazu und sogar in den USA ist Waterdrop inzwischen vertreten. Verkauft werden die kleinen Würfel zusätzlich in über 3000 Märkten, unter anderem in Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz.

Wie gelang es Waterdrop von einem Start-up zu einem millionenschweren Unternehmen heranzuwachsen? Wie überzeugt man so viele Menschen mit einem vermeintlich simplen Produkt? CMO und Co-Founder Henry Murray gibt Antworten:

Herr Murray, wie unterscheiden sich Waterdrop-Produkte von anderen ähnlichen Produkten auf dem Markt?

Mit Waterdrop haben wir den weltweit ersten Microdrink entwickelt, der den Markt betreten und die Getränkeindustrie aufgemischt hat – als Pionier ist Waterdrop somit Vorreiter in jedem Aspekt. Ganz besonders ist vor allem unsere Rezeptur, denn unsere vitaminhaltigen und zuckerfreien Getränkewürfel bestehen aus natürlichen Frucht- und Pflanzenextrakten.

Wir bieten also ein einzigartiges Trinkerlebnis, das auch umweltfreundlich ist. Im Vergleich zu vielen anderen Produkten, insbesondere Getränken in Plastikflaschen, legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit. Wir setzen auf kompakte Formen und Verpackungen, die den Transport und die Lagerung erleichtern. Dadurch reduzieren wir unseren ökologischen Fußabdruck. Unsere Produkte sind nicht nur eine Alternative zu zuckerhaltigen Getränken. Sie sind auch stilvoll und praktisch für einen bewussten Lebensstil.

Welche Zielgruppe möchten Sie mit ihrem Produkt ansprechen?

Mit unseren Produkten richten wir uns an ein breites Spektrum von Konsument*innen. Insbesondere sprechen wir jene an, die einen bewussten Lebensstil pflegen und Wert auf Nachhaltigkeit und Qualität legen. Darüber hinaus zielen wir auf Verbraucher*innen ab, die nach gesunden Alternativen zu zuckerhaltigen und industriell verarbeiteten Getränken suchen. Unser Angebot richtet sich an aktive Menschen, die viel unterwegs sind. Es ist aber auch für diejenigen gedacht, die sich zu Hause eine leckere Erfrischung gönnen möchten. Waterdrop ist für alle konzipiert, die ihrem Körper und dem Planeten Gutes tun wollen, einschließlich der Kleinsten.

Welche Werbemaßnahmen haben sich als besonders effektiv für Waterdrop erwiesen? 4

Als Marke, die über mehrere Millionen an Online-Kund*innen bedient, setzen wir selbstverständlich stark auf digitale Kanäle, wobei wir eine ganzheitliche Kommunikation dabei nicht vernachlässigen. Umfassende 360° Kampagnen, wie beispielsweise unsere Sugarplastic-Kampagne, haben wir bereits erfolgreich online wie offline umgesetzt. Jeder Channel und jede Maßnahme hat hierbei ihre eigenen Stärken und Schwächen. Wir müssen unsere Zielgruppen und die passenden Kanäle gut kennen, damit die richtige Kombination an Werbeaktivitäten den Kunden eine Vielzahl an Touchpoints mit unserer Marke bietet.

Im Online-Bereich setzen wir verstärkt auf das Community-Management und -Engagement. Unsere Kunden stehen für uns an erster Stelle, sie sind sehr engagiert und kontaktfreudig und bringen sogar ihre eigenen Ideen und Wünsche ein. Daraus ist diesen Sommer auch unsere Community-Sorte KOKO PIÑA entstanden. Wir zeigen unseren Fans, dass wir ihr Feedback schätzen und bieten beispielsweise Mitgliedern unseres Waterdrop Clubs Early-Access bei Launches sowie exklusive Goodies an.

Welche Rolle spielt das Design in Ihrer Produktentwicklung?

Eine sehr große. Erst kürzlich haben wir unsere Kooperation mit Rosie Huntington-Whiteley verkündet – Model, Schauspielerin und Unternehmerin. Rosie hat ihre eigene Waterdrop-Kollektion kuratiert, die ihre Werte wie Nachhaltigkeit, Selfcare und ein gesundes Körperbewusstsein widerspiegelt Rosie. Bei den Fans kommt das hervorragend an.

Rosie Huntington-Whiteley, britisches Supermodel und Unternehmerin, lanciert eine eigene Kollektion, um das Bewusstsein für eine ausreichende Hydrierung zu schärfen (© Waterdrop)

Welche Marketingkampagnen waren bisher am erfolgreichsten für Waterdrop und warum?

Mitte dieses Jahres haben wir unsere lauteste Marketingkampagne jemals gelauncht. In der globalen „No More Sugarplastic“-Kampagne haben wir darauf aufmerksam gemacht, dass allein die Trinkwasserindustrie in einem Jahr rund 600 Milliarden Plastikflaschen und -behälter erzeugt. Daraus resultieren rund 25 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle, die größtenteils nicht recycelt werden und auf Mülldeponien landen. Der Versand dieser Flaschenmengen verursacht zudem Millionen Tonnen CO2. Die Waterdrop Microdrinks hingegen sparen im Vergleich zu herkömmlichen Plastikflaschen 98 % an Plastik ein. Unser Ziel mit der Kampagne war es, auf sämtlichen Kanälen zu den Menschen durchzudringen, um gemeinsam mehr Plastik einzusparen und den Planeten zu schützen. Das funktioniert, weil wir ein gesellschaftlich wichtiges Thema in den Fokus gerückt haben.

Welche Rolle spielen soziale Netzwerke und Storytelling in Ihrer Marketingstrategie?

Soziale Netzwerke sind für uns mehr als nur ein Ort zur Produktpräsentation; sie sind der zentrale Punkt, an dem wir unsere wachsende globale Community zusammenbringen. „Community Love“ ist einer unserer zentralen Firmenwerte. Unsere sozialen Netzwerke dienen als Treffpunkt, an dem wir Menschen ermutigen, sich über ihre Bestrebungen, gesünder zu leben und mehr Wasser zu trinken, auszutauschen. Es geht uns darum, eine Bewegung anzustoßen und unsere Community darin zu unterstützen, bessere tägliche Entscheidungen zu treffen, angefangen beim Wassertrinken.

Welche Herausforderungen sehen Sie in Zukunft für das Marketing von Waterdrop?

Wir kämpfen sicher mit den gleichen Herausforderungen wie viele andere in der Branche: Unsere Zeiten sind volatil und schnelllebig, man hat das Gefühl, kaum noch hinterherzukommen. Lieferprobleme, Unter- oder Überkommunikation sowie auch der Fachkräftemangel sind Problemfelder, für die wir kontinuierlich Lösungen suchen.

Wie planen Sie, Waterdrop in den nächsten fünf Jahren weiterzuentwickeln?

Wir wollen Waterdrop zu einer globalen Marke machen und das Thema „Drink More Water“ weltweit besetzen. Zum einen geographisch: Seit diesem Jahr beispielsweise ist Waterdrop in mehr als 2000 Filialen des US-Supermarkt-Giganten Walmart erhältlich – seines Zeichens das umsatzstärkste Unternehmen der Welt – und diese Präsenz im Handel soll auch weiterhin ausgebaut werden. In den nächsten Jahren wollen wir uns vor allem in den USA vergrößern und dann über weitere globale Regionen erweitern. Zum anderen werden wir das Produktportfolio um einige Segmente und Editionen erweitern, um eine noch größere Vielfalt an Geschmack und Funktionalität anbieten zu können, und zwar so nachhaltig wie möglich.

Das Interview wurde schriftlich geführt.

Anna Lena Hartmann (alh, Jahrgang 1997) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft. Im grünen Herzen Deutschlands aufgewaschen, lebt sie nun aufgrund ihres Germanistikstudiums in Leipzig. Zuvor verbrachte sie einige Jahre an der juristischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Ihr breites Wissens- und Interessenspektrum betrifft Themen wie Sport, Wirtschaft und Gesundheit.