Anhand der vermeintlichen Nutzer-Kritik erklärt das Network dann im Laufe des Clips jeweils eine seiner Funktionen. In diesem Fall wird die Möglichkeit erläutert, dass jeder Nutzer selbst entscheiden könne, was auf seiner Startseite zu sehen ist.
In einem anderen Spot jammern andere Nutzer, dass sie zu viele FB-Freunde hätten und dass sie nicht alles posten würden, aus Angst, wer diese Statusmeldungen alles sehen kann.
Insgesamt startet die US-Plattform ihre TV-Offensive mit fünf Clips. Alle folgen dem bereits bekannten Claim „Mache Facebook zu Deinem Facebook“.
Neben dem TV-Start sollen die Motive jetzt auch in Zeitschriften und auf Plakaten veröffentlicht werden. Tatsächlich will Facebook mit der von Wieden + Kennedy entwickelten Kampagnen zeigen, dass man seinen Nutzern zuhöre. Vor neun Monaten habe man damit begonnen, Nutzer und Nicht-Nutzer dazu aufzurufen, Facebook mit ihren Sorgen und Gedanken zum sozialen Netzwerk zu konfrontieren, erklärten die Verantwortlichen um Kommunikatorin Tina Kulow und DACH-Chefin Marianne Bullwinkel bei der ersten Präsentation des Konzeptes in Hamburg. Im Anschluss habe man sich mit mehr als 850 Menschen unterhalten und über 400 Videoeinsendungen erhalten. Herausgekommen ist eine Kampagne, die Antworten auf diese Sorgen geben soll. Dabei geht es in erster Linie darum, für Funktionen des Netzwerkes zu werben, die die Nutzer häufig nicht kennen. Der Zeitpunkt, zu dem Facebook in die Kommunikationsoffensive geht, ist interessant gewählt. Das Netzwerk hat derzeit erheblich mit seinem Image zu kämpfen und steht unter besonderer Beobachtung. Dabei geht es um den Umgang mit Hasskommentaren im Netz. Gleich von mehreren Seiten wird das Netzwerk kritisiert, das Thema Hatespeech nicht ernst genug zu nehmen und nicht ausreichend gegen strafrechtlich relevante Inhalte vorzugehen. Zu den Kritikern zählt unter anderem die Bundesregierung in Form von Justizminister Heiko Maas.
Es wird spannend sein zu beobachten, welche Reaktionen die Clips auslösen. Bereits in den Kommentaren der ersten Werbemotive, die nur innerhalb von Facebook zu sehen waren, ging es teilweise recht kritisch zu.