Was geht beim Online-Fernsehen?

Neue Dienste wie Joost oder Zattoo wollen das Internet-Fernsehen revolutionieren. Mit Hilfe der Peer-to-Peer-Technik, wie man sie von Tauschbörsen her kennt, setzen auch große Fernsehanstalten auf Live-Übertragungen und Video on Demand.

Die Vielfalt der neuen Fernsehwelt ist verwirrend, die Qualität der Inhalte sehr unterschiedlich, schreibt das Computermagazin c’t in seiner aktuellen Ausgabe (Heise Medien Gruppe). Der Neuling Zattoo strahle derzeit 43 Fernsehkanäle live über das Internet aus – darunter ARD, ZDF, RTL und SAT.1. Bisher nur im Ausland tätig, stehe der Deutschlandstart des Dienstes kurz bevor. Der Einsatz von Peer-to-Peer-Technik, bei der sich die Nutzer am Verteilen der Datenpakete beteiligen, sei eine intelligente Lösung, bewegte Bilder kostengünstig und mit hoher Qualität über die vorhandene Infrastruktur des Internets zu verteilen.

Zum Anschauen der Fernsehbilder brauche man bei Joost ebenso wie bei Zattoo eine spezielle Software. Joost spezialisiert sich
allerdings auf Video-on-Demand-Angebote, bei denen der Nutzer selbst entscheiden darf, was er wann und wie oft anschauen möchte. Der Dienst bündelt über 150 Kanäle mit lizenzierten Inhalten, darunter ganze Spielfilme. Auch die großen Fernsehanstalten bieten eine steigende Vielfalt von Inhalten im Netz: ARD und ZDF haben bereits zahlreiche als Videostream abrufbare Nachrichten- und Informationsangebote im Web. Bei RTL und der ProSiebenSAT.1-Gruppe können Nutzer gratis oder gegen eine geringe Gebühr ausgesuchte Serienepisoden anschauen – in einigen Fällen sogar, bevor die Folge im Fernsehen ausgestrahlt wird.

Dabei ist das Internet-Fernsehen nicht mit IP-TV zu verwechseln: Während Ersteres frei im öffentlichen Internet für alle verfügbar ist, handelt es sich bei IP-TV um in sich geschlossene Systeme, wie etwa das T-Home-Angebot der Telekom. „Im Unterschied zu den neuen Diensten kann sich der Kunde hier auf eine gleich bleibend hohe Bild- und Tonqualität der Fernsehinhalte verlassen“, erläutert c’t-Redakteur Dr. Volker Zota. „Beim Internet-TV schwankt die Bildqualität zwischen Webcam- und fast Fernsehniveau.“

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