Die Marke Uhu wurde bereits 1913 – zunächst für Karton und Papierwaren – von den Brüdern August und Hugo Fischer angemeldet. Die beiden hatten 1905 eine kleine chemische Fabrik im badischen Bühl übernommen, die Tinten, Stempelkissen, Farben und Klebstoffe herstellte. Der Name Uhu entsprach dem Zeitgeist, ähnlich der aus dem Schreibwarenbereich bekannten Marken Pelikan und Schwan.
Unabhängig von der Bezeichnung einer großen Eule, entspricht der Name Uhu einem idealtypischen Merkschema für Namen. Dies besteht aus zwei phonetischen Silben und insgesamt nur drei Buchstaben mit zwei gleichen Vokalen. So etwas können Kinder leicht lernen und Erwachsene gut merken, wie zum Beispiel auch bei den alten Marken „Omo“ und „Ata“.
1951: Uhu meldet Claim als Wortmarke an
Als das Unternehmen 1932 den ersten für Endverbraucher nutzbaren Kunstharzklebstoff entwickelte, verwendete man diesen Namen dafür. Für Klebstoffe eingetragen wurde die Marke allerdings erst 1941. Der große Durchbruch der Marke folgte nach dem Krieg. 1951 meldete das Unternehmen als eine der ersten auch seinen Claim als Wortmarke an. Noch heute kennt beinahe jeder den Spruch: „Im Falle eines Falles klebt Uhu wirklich alles.“ In den Sechzigerjahren entwickelte sich der Name Uhu schnell zum Synonym für Tubenklebstoff.
Das kann – ähnlich wie bei Tempo für Papiertaschentücher – zum Problem werden, wenn man nämlich Uhu verlangt und irgendeinen Kleber bekommt und es durch die Verankerung in der Alltagssprache schwierig wird, seine Markenrechte zu kontrollieren. Auf der anderen Seite ist das ein absolutes Luxusproblem, zumal sich viele wünschen, mit ihren Marken eine derartige Bekanntheit zu erreichen.
Uhu zählt bis heute zu den bekanntesten Klebstoffmarken
Ab 1970 wechselten mehrfach die Besitzer und seit 1994 befindet sich das Unternehmen als Uhu GmbH & Co. KG im Besitz der international agierenden Bolton Group. Dank vorbildlicher Markenpflege zählt Uhu weiterhin zu den bekanntesten Klebstoffmarken und bildet die Dachmarke für zahlreiche Extensions von „Uhu Stick“ über „Uhu plast“ bis zu „Uhu Sekundenkleber“. So ist Uhu im wahrsten Sinne des Wortes eine Marke, die haften bleibt.
Der Artikel ist im Rahmen der monatlichen Kolumne „Warum heißt die Marke so?“ auch in der Print-Ausgabe der absatzwirtschaft erschienen. Einzelne Ausgaben oder ein Abo der absatzwirtschaft können Sie hier bestellen.