Eine der bekanntesten Markenfiguren der Welt verdankt ihren Namen nicht ihrem Schöpfer; denn wäre es nach Walt Disney gegangen, hätte die kleine Zeichentrickfigur „Mortimer Mouse“ heißen sollen. Seiner Erzählung nach war es seine Frau Lillian, die ihm den Namen ausredete und „Mickey“ ins Spiel brachte. „Mortimer“ klang ihr einfach zu unmodern.
Walt Disney gestaltete bereits seit den frühen 20er-Jahren Zeichentrickfilme. Nachdem er seine erste, weniger erfolgreiche Firma Laugh-O-Gram aufgeben musste, zog er von Kansas City nach Hollywood.
Dort gründete er mit seinem Bruder Roy in der Garage seines Onkels das Disney Brothers Cartoon Studio. Dort entstand auch die Figur „Mickey Mouse“, die in dem Stummkurzfilm „Plane Crazy“ am 15. Mai 1928 das Licht der Öffentlichkeit erblickte und sechs Tage später auch als Marke angemeldet wurde.
Der große Durchbruch gelang Mickey Mouse mit dem Tonfilm „Steamboat Willie“ im November 1928. Der Kurzfilm wurde zu dem bis dahin größten Erfolg Disneys, auf den viele weitere Mickey-Mouse-Filme folgten.
Filmstimme sprach Walt Disney bis 1947 persönlich
Bis 1930 gab es Mickey nur als filmische Animation. Erst danach folgten gedruckte Comicstrips in amerikanischen Tageszeitungen. Die Filmstimme sprach Walt Disney übrigens bis 1947 noch persönlich.
Die deutsche Schreibweise „Micky Maus“ tauchte erstmals 1937 in der Schweiz als Titel eines Comic-Magazins auf, das sich aber nicht lange am Markt hielt. Viel erfolgreicher war ab 1951 das deutsche „Micky Maus“-Heft, das klassischerweise von Lehrern geschmäht und von Schülern geliebt wurde. Diese deutsche Schreibweise wurde von Disney erst 1979 eigenständig als Marke registriert. Vorher war ein Markenschutz aufgrund der annähernd gleichen Phonetik allerdings auch mit der US-Schreibweise gewährleistet.
Ernsthafte Konkurrenz bekam Mickey Mouse erst durch Donald Duck, den Enterich, der 1934 in der gleichen Firma geboren wurde.
Der Artikel ist im Rahmen der monatlichen Kolumne „Warum heißt die Marke so?“ auch in der Print-Ausgabe der absatzwirtschaft erschienen. Einzelne Ausgaben oder ein kostenloses Probeabo der absatzwirtschaft können Sie hier bestellen.