Der Name Aral war das Ergebnis eines Preisausschreibens unter den eigenen Mitarbeitern, das der Deutsche Benzolverband (BV) 1929 veranstaltete, um für seinen Ottokraftstoff, der aus sechs Teilen Benzin und vier Teilen Benzol bestand, einen Markennamen zu finden.
Gewinner war der Chemiker Walter Ostwald, der auch als Entwickler dieses Kraftstoffes gilt. Weil Benzol zur chemischen Gruppe der ARomaten und Benzin zu den ALiphaten gehört, nannte Ostwald den neuen Kraftstoff BV-Aral. Er war übrigens der Sohn des Nobelpreisträgers Wilhelm Ostwald (Nobelpreis für Chemie 1909). Wie schon beim Logo des BV entschied man sich beim Aral-Logo für die Farben des Bochumer Stadtwappens: blau-weiß. In Bochum war die Zentrale des BV, war Benzol doch ein Produkt der Kohleverarbeitung.
Blauer Treibstoff zum Markenschutz
Interessant ist, dass unter Markengesichtspunkten bereits in den 30er Jahren der Aral-Treibstoff blau eingefärbt wurde. Aral galt daher immer als ein besonders deutsches Produkt und wurde im Nationalsozialismus protegiert, wenngleich ein großer Teil des Hauptproduktes aus importiertem Benzin bestand.
Die Geschichte des Benzolverbandes würde den Rahmen dieser Kolumne sprengen. Nach dem Krieg wurden viele Betriebsteile vor allem im Osten enteignet, in Österreich wurde daraus später (1955) die Österreichische Mineralölverwaltung (heute OMV). In Westdeutschland folgten viele Übernahmen und neue Beteiligungsmodelle, in deren Folge eine Reihe von Treibstoffmarken wie Dea und Gasolin in der Marke Aral aufgingen. 1962 wurde aus dem Benzolverband die Aral AG.
Seit 2002 unter dem Dach von BP
1967 stieg Mobil Oil (heute Exxon Mobil) in das Unternehmen ein und 2002 übernahm BP die Marke Aral und das deutsche Tankstellengeschäft. In der Folge wurden in Deutschland (und Luxemburg) alle BP-Tankstellen in Aral umgewandelt und in allen anderen Ländern die Aral-Tankstellen in BP.
Seit dieser Zeit firmiert BP auch nicht mehr als „British Petroleum“, sondern möchte als „Beyond Petroleum“ wahrgenommen werden. Dazu passt, dass Aral nun unter der Submarke „Aral pulse“ an seinen Tankstellen vermehrt Ladestationen für E-Autos anbietet.
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