Retail Media ist die aktuell am stärksten wachsende Werbeform. Gemessen an den Ad-Spendings könnte sie in wenigen Jahren das lineare Fernsehen als drittgrößten Werbe-Channel abgelöst haben. Das zeigt eine aktuelle Prognose von WARC.
Laut dem Global Ad Trends Report des britischen Werbeforschers werden Unternehmen in diesem Jahr 128,2 Milliarden US-Dollar für die Werbeform ausgeben. Nächstes Jahr sollen sich die Ausgaben noch einmal um 10,2 Prozent auf 141,7 Milliarden US-Dollar erhöhen.
Alex Brownsell, Head of Content bei WARC Media, wird dazu in einer entsprechenden Mitteilung wie folgt zitiert: „Retail Media war bisher die Werbegeschichte des Jahrzehnts. Die unmoderne und oft informelle Welt des Handels und des Shopper-Marketings hat sich in einen digitalen Werbegiganten im Wert von 128,2 Milliarden US-Dollar verwandelt.“
Zwei Drittel Investitionen von Amazon und Alibaba
Etwas mehr als zwei Drittel (68,3 Prozent) der weltweiten Investitionen in Retail Media werden dabei von nur zwei Playern getätigt: den Handelsriesen Alibaba und Amazon. Gemessen an den Werbeeinnahmen soll der US-Gigant Amazon das chinesische Unternehmen Alibaba in diesem Jahr als weltweit größten Player bezüglich Retail Media ablösen.
Schätzungen von WARC zufolge setzt Amazon dieses Jahr 45, 4 Milliarden US-Dollar mit Retail Media um. Das sind mehr als vier Fünftel der Umsätze außerhalb Chinas. Im nächsten Jahr sollen die Werbeeinnahmen des Onlineriesen voraussichtlich 52,7 Milliarden US-Dollar erreichen.
Weg von paid search, hin zu OOH
Für die meisten Marketers ist Retail Media ein Lower-funnel-Kanal, der die Verkaufskonversion steigert. Weniger als ein Drittel (30 Prozent) der befragten Unternehmen nutzten die Werbeform, um die Markenbekanntheit zu steigern.
Nach Angaben von WARC bewege sich Retail Media aber durch kanalübergreifende Partnerschaften zunehmend über paid search hinaus. Es gebe eine Entwicklung hin zu Video-, Audio- und Out-of-Home-Formaten.