Scott Galloway schießt sich weiter auf die dominierenden Internet-Giganten ein. Seit Monaten regt der 53-jährige die Debatte an, dass Google, Amazon und Facebook längst zu Monopolisten geworden seien, die wegen ihrer Machtkonzentration aufgespalten werden müssten.
Vor allem Facebook hält Galloway für besonders gefährdet. „Die Sache ist ernst. Entweder passiert es durch die US-Regierung oder durch die EU-Kommission, aber es wird passieren“, war sich Galloway bereits im vergangenen Oktober sicher.
Scott Galloway: CNBC, ESPN oder Condé Nast wären nicht mehr im Geschäft
Am Wochenende legte der Marketing-Professor der New York University im Blog seines Marktforschungsunternehmens L2 nach. Galloway erklärte darin, dass führende Medienunternehmen im gleichen Fall mit schweren Strafen bis zur Aufgabe der Geschäftstätigkeit rechnen müssten.
„Wenn CNBC, ESPN oder Condé Nast von einer ausländischen Macht bewaffnet worden wären und Geld für Werbung genommen hätten, die aktiv zu rassistischer und politischer Spaltung aufruft, wären diese Unternehmen geschlossen worden, hätten massive Strafen erhalten oder erlebt, wie Großkunden ihre Anzeigen stornieren. Nichts davon ist bei Facebook passiert“, schreibt Galloway.
Unilever, P&G und G&M braucht Facebook mehr als Zuckerberg
Der Grund: Facebook sei als Quasi-Monopolist zu mächtig. „Die kritische Medienbetrachtung, die Facebook in den letzten 12 Monaten durchzustehen hatte, erzeugt die Illusion einer erheblichen Strafe (die keine ist). (…) Meines Wissens nach wurde keine Plattform für die Verletzung unserer Grenzen bestraft. Stattdessen beschleunigt sich das Wachstum ihrer Geschäfte, weil sie Monopolisten sind“, so Galloway.
Tatsächlich glaubt der omnipräsente Marketing-Professor und Bestsellerautor nicht, dass Facebook in absehbarer Zukunft den Absprung von Anzeigenkunden vermelden muss, obwohl unlängst Unilever die Warnung aussprach, angesichts von Hassrede seine Werbebudgets in den sozialen Medien überprüfen zu wollen „Stand heute brauchen Unilever, Procter & Gamble und General Motors Facebook weitaus mehr als Zuckerberg Dove und Buick braucht“, klärt Galloway über das Kräfteverhältnis auf.