Danach verschwimmen die Grenzen zwischen klassischen Medien wie TV, Print, Radio und dem Internet zunehmend. Beispielsweise würden sich in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen bereits 61 Prozent der Onliner regelmäßig beziehungsweise einmal monatlich Videoclips auf Internet-Videoportalen wie „Youtube“ anschauen. Zudem würden 20 Prozent Sendungen auf den Online-Portalen der TV-Sender abrufen. Während Radiosender, die auch über UKW empfangen werden können, von 25 Prozent dieser Altersgruppe über das Internet gehört würden, empfangen 20 Prozent der 14- bis 29-jährigen Internetnutzer Webradio ausschließlich über das Internet.
Nachrichten und aktuelle Informationen würden alle Altersgruppen häufig online nutzen. Beispielsweise würden 55 Prozent der 30- bis 49-jährigen Internetnutzer sich mindestens einmal monatlich im Netz auf den aktuellsten Stand bringen und 39 Prozent dies mindestens einmal in der Woche nutzen. Von einer Kannibalisierung des Fernsehens durch das Internet könne jedoch keine Rede sein, da die Fernsehnutzung im Vergleich zu 2008 in allen Altersgruppen stabil geblieben sei. Mit 83 Prozent Stammnutzern, die vom Fernsehen an vier und mehr Tagen in der Woche Gebrauch machen, bilde der Kanal nach wie vor unangefochten das Leitmedium. Durch die höhere Internetnutzung von durchschnittlich 94 Minuten pro Tag würden die Jüngeren im Alter zwischen 14 und 29 Jahren besonders viel Zeit mit Bildschirmmedien verbringen.
Darüber hinaus sei zwar auch „High Definition Television“ (HDTV) für viele von Interesse, doch sei die Bereitschaft, für Fernsehprogramme in HD-Qualität etwas extra zu bezahlen, mit sieben Prozent eher gering. Dass sich HDTV bislang nicht zu einem Treiber für den Kauf von neuen Geräten und Inhalten in HD entwickelt hat, liegt laut Wolfgang Werres, Geschäftsführer TNS Infratest Media Research, an der mangelnden Aufklärung der Konsumenten über Voraussetzungen und Vorteile dieser Technologie: „So meinen viele allein durch die Anschaffung eines LCD- oder Plasma-Fernsehers die bessere Bildqualität von HDTV zu erleben – ohne allerdings zu wissen, dass bislang kaum Fernsehsendungen in HD-Qualität ausgestrahlt werden und überdies ein HD-Receiver für den Empfang nötig ist.“ Voraussetzung für den durchgreifenden Markterfolg konvergenter Produkte und Services ist deshalb, den Konsumenten nicht die Technik an sich, sondern die praktischen Vorteile der neuen Dienste im Alltag zu verdeutlichen und bestehende Unsicherheiten in Bezug auf die neue Technik zu nehmen. Konsumenten sei an einer einfachen Inbetriebnahme und Bedienung gelegen. Sie würden mehr Freiheit und Vielfalt bei der Mediennutzung wollen, allerings ohne dafür großen Aufwand betreiben zu müssen. Transparente Preise ohne versteckte Kosten sollten ebenso selbstverständlich sein. „Diese Bedürfnisse sollten die Anbieter konvergenter Produkte und Dienstleistungen berücksichtigen und bei ihrer Kommunikation adressieren“, betont Werres.