Von Ripples und Plusses 

In der heutigen Folge der Rubrik „Es war einmal“ gehen wir zurück Jahr 2012. Damals ging Googles Soziales Netzwerk an den Start: Google+.
6er-Ausgabe-asw-Es-war-2012-weiss
2012 ging Google+ am Start und die absatzwirtschaft hat darüber berichtet. (© Olaf Heß)

Anfang 2012 wurde es ernst mit Google+, zumindest musste man ein knappes halbes Jahr nach dem Start von Googles sozialem Netzwerk davon ausgehen. Und hätte die Verknüpfung von Suchanfragen mit den Profilen von eigenen Kontakten und Unternehmen bei den User*innen verfangen, wer weiß, welche Rolle Instagram und TikTok heute für die Markenkommunikation gespielt hätten. (Instagram hatte bis Juli 2016 keine geschäftlichen Profile, TikToks Vorgänger Musically erblickte erst 2014 das Licht der Welt.) 

 Ein Artikel aus der Doppelausgabe 1-2/2012 erklärt die Vorzüge des sozialen Netzwerks  Google+
Ein Artikel aus der Doppelausgabe 1-2/2012 erklärt die Vorzüge des sozialen Netzwerks Google+.

Doch die Geschichte hat gezeigt: Aus der sozialen Suche wurde nichts. 

Am Ende war Google+ nicht wie vom Unternehmen erhofft die “soziale Schicht”, die die verschiedenen Dienste des Tech-Riesen verbinden sollte. Der Siegeszug von Facebook konnte durch die Klon-Offensive nicht gestoppt werden und das Intranet 2.0 wurde daraus ebenso wenig. Dabei war Google+ besser gestartet als alle sozialen Netzwerke vor ihm: Bereits 88 Tage nach der Veröffentlichung hatte der Dienst 40 Millionen registrierte Nutzer*innen. Es war das am schnellsten wachsende soziale Netzwerk der Geschichte. Bis Ende 2012 war die Zahl der registrierten Nutzer*innen auf 500 Millionen angewachsen. 

Dann verließ der Projektleiter das Unternehmen und mehr als 1000 Entwickler*innen wurden anderweitig eingesetzt. Den Gnadenschuss versetzte Google+ schließlich das Bekanntwerden von massiven Datenlecks. Am 2. April 2019 wurde es eingestellt. Dass das erst knapp fünf Jahre her ist, kann hoffentlich nicht nur ich kaum glauben. 

(ccm, Jahrgang 1984) ist seit Oktober 2021 Chefredakteurin der absatzwirtschaft. Neben der Weiterentwicklung der journalistischen Marke verantwortet sie die crossmediale Themenplanung sowie die Konzeption und Pilotierung neuer Formate mit Schwerpunkt Digital Storytelling. Aufgewachsen zwischen Südamerika und Deutschland lebt sie aktuell mit Freund und Kater in Köln.