Schon wieder ein neues Betätigungsfeld für Kanye West? Der umtriebige Rapper, der auf Twitter immer für einen Shitstorm, großmäulige Ankündigungen und vorlaute Business-Empfehlungen gut ist, möchte sich nun als Designer betätigen.
Eine Überraschung ist das nicht: „Wir können die Welt kollektiv durch Design verändern. Wir müssen da weiter machen, wo Steve Jobs aufgehört hat“, erklärte West einst zur Gründung der Kreativagentur Donda. Die könnte mutmaßlich einen prestigeträchtigen Großauftrag gebrauchen – etwa von Ikea.
Ikea veräppelt Kanye West mit Facebook-Post
„Yo Ikea, erlaubt Kanye zu kreieren“, wandte sich der streitbare Rapper im Interview mit der BBC an den schwedischen Möbelriesen. Und legte dann noch mal nach: „Ich muss mit Ikea arbeiten und Möbel entwickeln!“
Das sahen die Schweden indes teilweise anders. Wenige Stunden später erschien auf der Facebook-Seite von Ikea Australia ein ziemlich lustiger Post, der in Richtung der Apple-Verballhornung „BookBook“ geht.
„Hej Kanye! Wir könnten Dich berühmt machen“
Nach dem Motto „Keine Angst vor großen Namen“ wirft Ikea dem egozentrischen Rapper eine Bauanleitung eines wenig innovativen (Dreier…-)Bettgestells, das Ikea naheliegenderweise „Yeezy“ nennt, der wie Kanye Wests Spitzname und seine Adidaskollektion lautet.
Dazu folgt der Seitenhieb „Hej Kanye, wir würden liebend gerne sehen, was Du entwirfst – wir könnten Dich berühmt machen!“ – eine klare Spitze an West Skandalsong „Famous“, in dem der Ehegatte von Kim Kardashian nicht nur über Sex mit Taylor Swift fantasiert, sondern auch behauptet, er hätte die Popsängerin berühmt gemacht.
#Foodporn-Poster: Zeitreise zurück ins 18. Jahrhundert
Während eine Antwort des ansonsten so mitteilsamen US-Rappers noch aussteht, hat sich Ikea zeitgleich Social Media-gerecht das nächste Bashing-Opfer ausgesucht: Fotografiersüchtige Instagrammer! Genauer gesagt jene Instagram-Fotografen, die lieber Bilder zum Essen schießen als tatsächlich zu essen. (Das Phänomen ist unter dem Hashtag #Foodporn bekannt.
Im Webvideo, das den vielsagenden Titel „Let’s Relax“ trägt, schickt Ikea die Zuschauer zurück in die Ära des Hochadels des 18. Jahrhunderts: Die Festtafel ist gedeckt, doch bevor gespeist werden kann, muss der Maler erst einmal das üppige Dinner mit dem Pinsel festhalten.
Das Gemälde geht dann auf die große Reise: An den königlichen Hof, ins Schlafgemach, zu einem Duell – jeder muss seine Meinung kundtun, ob das Gemälde gefalle oder nicht: Daumen hoch oder runter. Hiermit ist der ironische Brückenschlag ins digitale Zeitalter vollzogen: Den obsessiven Instagram-Fotografen, die erst einmal jedes Detail festhalten wollen, statt den Moment zu genießen, hält Ikea gehörig den Spiegel vor.
Moral von der Geschicht: Die Smartphones am Tisch niederlegen und Speis und Trank genießen („Es ist nur Essen. Kein Wettbewerb“) – vermutlich umgeben von Ikea-Möbeln…
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