Die technische Ausstattung für eine schnelle Verbreitung des Mobile Bankings ist seitens der Verbraucher laut Studie längst gegeben: In diesem Jahr werden in Deutschland voraussichtlich rund 30 Millionen Smartphones verkauft. Folglich geben fast 70 Prozent der Konsumenten im Alter von 16 bis 65 Jahren an, bereits ein Smartphone zu besitzen, das für Mobile Banking geeignet ist. Am zweithäufigsten verbreitet für die Nutzung von Mobile Banking sind Notebooks beziehungsweise Netbooks mit Datenkarte oder Surf-Sticks (65 Prozent), gefolgt von Tablet PC (51 Prozent).
Sicherheitsbedenken derzeit noch ein Hemmnis
Bei der Abwicklung von Bankgeschäften via Mobiltelefon sind deutsche Verbraucher im weltweiten Vergleich jedoch noch etwas zögerlich. Sicherheitsbedenken im Zuge der NSA-Spähaffäre hemmen derzeit noch den ganz großen Durchbruch von Banking-Applikationen. Etablierte Banking-Apps punkten zwar mit hoher Sicherheit, jedoch nutzen die Kreditinstitute hier längst noch nicht das volle Potenzial ihrer Apps für Marketing und Vertrieb. Insbesondere für die Gewinnung und Bindung junger Potenzialkunden wird Mobile Banking als zusätzlicher Distributionskanal immer wichtiger.
Zu den wichtigsten Kriterien bei der Wahl einer Bankverbindung gehören für 85 Prozent der Verbraucher günstige Zinsen und Konditionen. Fast genauso wichtig (81 Prozent) ist den Befragten eine Garantie oder Entschädigung, sollte es im Rahmen des Online- beziehungsweise Mobile Bankings zu einem Betrugsschaden kommen. 74 Prozent der Verbraucher erwarten von ihrer Bank die Möglichkeit des Online-Bankings, und immerhin bereits 41 Prozent der Befragten wünschen sich von ihrem Geldinstitut die Option des Mobile Bankings.
Hohe Ansprüche seitens der Nutzer
Aus dem Branchenreport „Mobile Banking“ geht weiterhin hervor, dass Bankkunden bereit sind, mobil nicht nur Informationen abzurufen, sondern tatsächlich Transaktionen durchzuführen. Die Nutzer von Mobiltelefonen fragen über diesen Kanal primär Kontostände und Kontoumsätze ab (86 Prozent bzw. 72 Prozent) und tätigen Inlandsüberweisungen (70 Prozent). Weitere 46 Prozent nutzen mobile Endgeräte zur direkten Kontaktaufnahme mit der Bank und 40 Prozent der Handy-Nutzer bearbeiten mobil Daueraufträge. Und jeder fünfte Nutzer hat bereits mobil Börsenkurse abgefragt.
Mobile Banking, so das Fazit des Finanzexperten und Studienautors Dr. Jörg Sieweck, wird in Zukunft selbstverständlicher Teil im Multikanal-Banking sein. Die Ansprüche hinsichtlich der einfachen Nutzbarkeit von Mobile-Banking-Anwendungen seien jedoch hoch. Das gelte primär für einkommensstarke Kunden, die in besonders großem Umfang mobile Endgeräte für Banking-Transaktionen einsetzen. Dabei sollten Geldinstitute beachten, dass höhere Sicherheitsstandards nicht zu Lasten der Bequemlichkeit von Mobile Banking führen dürfen.
(BBE media / asc)