Die Zahl der Nutzer sowie die Zeit, die mit dem Konsum von Videoinhalten verbracht wurde, stieg im Vergleich zum dritten Quartal 2008. „Wenn die Leute Video mögen, dann mögen sie es überall, wo sie es bekommen können“, so die Erklärung von Susan Whiting, Vice Chair bei Nielsen. Das schnellste Wachstum unter den einzelnen Bereichen erzielte dabei Mobile-TV. Aber auch zeitversetztes Fernsehen, also Programme, die per digitalem Videorekorder aufgenommen wurden, legten schnell und deutlich zu.
Beide Segmente erzielten gegenüber dem vorangegangenen Quartal ein Plus von neun Prozent. Somit nutzen derzeit knapp elf Millionen US-Bürger mobiles Fernsehen und rund 74 Millionen nutzen so genannte DVR-Programme (Digital Video Recorder). Die Nutzung von Online-Videos nahm um 2,3 Prozent auf 123 Millionen Zuschauer zu. Das Internet hinterlässt zwar Spuren beim traditionellen TV-Konsum, die Einschnitte erfolgen jedoch sehr langsam. Klassisches Fernsehen ist noch immer am populärsten unter allen verfügbaren Kanälen. So wird sich das Medium TV, anders als die meisten anderen klassischen Mediensparten, auch in Zukunft weniger Sorgen um das Überleben machen müssen
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Für Deutschland würden derzeit in dieser Form noch keine Daten in puncto Video- und TV-Nutzung erhoben, heißt es seitens Nielsen Deutschland, auf Nachfrage von Pressetext. Daher lägen auch keine vergleichbaren Ergebnisse zum US-Videkonsum vor. Doch der TV-Konsum bleibt auch hierzulande weiter stabil, wie andere Marktbeobachter bestätigen. „Die tägliche Nutzungsdauer der Gesamtzuschauer ab einem Alter von drei Jahren ist in Deutschland zwischen 2007 und 2008 nahezu unverändert geblieben“, so Sven Birgmeier, Pressesprecher bei Media Control. Im Durchschnitt konsumierten die Deutschen im vergangenen Jahr 207 Minuten Fernsehen pro Tag.
Dass der Online-Videkonsum gegenüber dem klassischen Fernsehen ständig aufholt, ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. So wuchs der Bereich sowohl in Hinblick auf die Nutzerzahlen als auch auf die Nutzungsdauer in den USA zuletzt doppelt so stark wie der Bereich TV. Zudem verbrachte die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen erstmals nahezu genauso viel Zeit damit Online-Videos zu schauen wie mit dem Konsum von aufgezeichneten TV-Inhalten. Aus Sicht der Werbetreibenden sind Internetangebote deutlich wertvoller, da die Werbeschaltungen hier in der Regel nicht wie bei Videoaufzeichnungen nach vorne gespult werden können. pte