Der Verlust sensibler Daten, Urheberrechtsverletzungen sowie finanzielle Einbußen, wenn Kunden Leistungen nicht bezahlen – das sind laut der Umfrage von Hiscox die größten Risiken für Kreativagenturen in Deutschland. Weniger als die Hälfte der befragten Marketing-, Design-, Werbe- und PR-Agenturen fühlt sich gegen diese Gefahren ausreichend geschützt. Das sei nicht verwunderlich, kommentiert der Versicherer, da entsprechende Versicherungen eher die Ausnahme als die Regel darstellten. Denn auch in der Agenturszene seien vor allem klassische Policen wie Betriebshaftpflicht und Personenunfallversicherung weit verbreitet, welche jedoch die als akut wahrgenommenen Risiken nicht abdecken.
Schaden macht klug
Auf den ersten Blick überrasche es Hiscox zufolge nicht, dass der Versicherungsschutz insgesamt schlechter ausfällt, je kleiner die betreffende Agentur ist. Und doch liege gerade hier die Gefahr, denn entsprechende Schadensfälle würden schnell zur Existenzbedrohung: Da in den meisten rechtlichen Auseinandersetzungen der eigene Kunde Kläger ist, kommen im Schadensfall zum Verdienstausfall noch Kompensationsforderungen hinzu. Aus Schaden wird jedoch auch gelernt – die Quote einer vorhandenen Vermögenschadenshaftpflicht liegt bei Agenturen, die sich bereits mit Klagen konfrontiert sahen, mit 46 Prozent fast doppelt so hoch wie bei denjenigen, die bisher nicht rechtlich belangt wurden.
Zukunftsrisiko Cyberkriminalität
Noch deutlicher wird die Diskrepanz aus Risikowahrnehmung und vorhandener Absicherung, sobald die Agenturen ihre Einschätzung über zukünftig steigende Gefahren äußern. Das zeigt besonders das Beispiel Cyberkriminalität: Sieht bereits heute etwa die Hälfte aller Befragten ihr Geschäftsmodell von Hacking-Angriffen und/oder Datenverlust bedroht, wird dies als Risiko Nummer Eins der Zukunft wahrgenommen – dennoch sind gerade mal sieben Prozent gegen derartige Gefährdungen versichert.
Eine spezifische Auswertung der Ergebnisse zeigt allerdings sowohl bezüglich aktueller wie zukünftiger Risiken, dass sich speziell diejenigen Agenturen Sorgen machen, die ihre Versicherungssituation als unzureichend empfinden. Die Problematik der Unterversicherung ist demzufolge also nicht der Unkenntnis verfügbarer Produkte geschuldet. „Vielmehr scheinen sich viele Kreativagenturen trotz bekannter und als zunehmend bedrohend empfundener Risiken nicht ausreichend abzusichern – zumindest bis sie zum ersten Mal mit einem Schaden konfrontiert sind“, heißt es bei dem Versicherer.
„So kreativ die Agenturszene in Deutschland ist, so ungeschützt begibt sie sich auf unsicheres Terrain“, resümiert Marc Thamm, Product Head Technology, Media und Telecommunication von Hiscox. „Im digitalen Zeitalter sind adäquate Schutzmechanismen gegen neuartige Risiken unabdingbar, insbesondere da die globale Vernetzung zunehmend zu grenzübergreifenden Auseinandersetzungen führt. Wie schnell sich dabei Schadenfälle in existenzbedrohenden Forderungen niederschlagen, zeigt uns die tägliche Praxis als Spezialversicherer für den Bereich Marketing & Advertising“, so Thamm. Was vielen nicht klar sei: Eine Deckung bekomme eine Agentur schon für weit unter 1.000 Euro im Jahr.
Zum Download der Studie gelangen Sie hier.
(Hiscox/MM)