Herr Stützle, wer interessiert sich für die Podcasts der Motor Presse Stuttgart?
MICHAEL STÜTZLE: Wir erreichen damit neue und jüngere Zielgruppen, die meisten Zuhörer gehören der Altersgruppe zwischen 18 und 34 Jahren an. So gewinnen unsere Medienmarken an Präsenz und werden in einem anderen Umfeld wahrgenommen. Bei „MO/OVE – der New Mobility Podcast von ‚Auto Motor und Sport'“, mit dem wir gestartet sind, kamen übrigens erste Impulse aus den Reihen unserer Vermarktungskunden.
Was ist der beste Erscheinungsrhythmus?
Die Mehrzahl unserer Podcasts erscheint 14-tägig mit jeweils neuen Folgen. Das hat sich bewährt, zum Beispiel beim „Runner’s World Podcast“, der konstant hohe Zuhörerzahlen erzielt. Bei „Faszination Rennrad“ haben wir aufgrund der sehr guten Buchungslage im Sommer sogar wöchentlich neue Folgen veröffentlicht. Das hat auch dazu geführt, dass wir wochenlang bei Spotify und Apple in den Sport-Charts Deutschland vertreten waren, was wiederum für mehr Sichtbarkeit gesorgt hat.
Sind Podcasts ein lohnendes Geschäft?
Ja, sie haben sich zu einem relevanten Vermarktungskanal entwickelt, mit dem wir Geld verdienen. Meistens werden Podcasts mit Online- oder Social-Kampagnen auf unseren Seiten kombiniert. Unterm Strich erwirtschaften wir mit den Podcasts einen positiven Deckungsbeitrag bei wachsendem Vermarktungsgeschäft. 2021 sind unsere Podcastabrufe und -umsätze deutlich gewachsen. Das motiviert uns zu neuen Konzepten und weiteren Investitionen.
Was schätzen Vermarktungskunden an diesem Medium?
Podcast-Sponsorings sind unter anderem deshalb so beliebt, weil sie sehr nativ in den Audiocontent eingeflochten werden. Die Sprecherin oder der Sprecher trägt die Botschaften unterhaltsam und kurzweilig vor, manchmal auch in Kombination mit exklusiven Rabattcodes. Der Aufwand ist hingegen überschaubar: Texte prüfen, einsprechen, schneiden und mit Musik zur Abtrennung vom redaktionellen Inhalt untermalen.
Was spricht gegen einen Werbeblock, wie man ihn typischerweise aus dem Fernsehen kennt?
Hörer konzentrieren sich in einem Podcast auf den Inhalt und die Gesprächspartner, einen typischen Werbeblock empfinden sie als störend. Mit unserem Ansatz möchten wir Vermarktungspartner länger an ein Format binden, etwa indem wir mindestens drei Folgen en bloc verkaufen.