Die Dänen, Briten und Iren schauen wohl noch zuversichtlicher in die Zukunft. „Die Deutschen blicken nach wie vor optimistisch in die Zukunft, auch wenn das Verbrauchervertrauen hierzulande zum Ende des Jahres hin etwas zurückgegangen ist“, sagt Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland. „Insgesamt befindet sich das Verbrauchervertrauen in Deutschland nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Daran ändert auch das etwas rauere weltwirtschaftliche Umfeld grundsätzlich nichts. Mit 98 Indexpunkten liegt das Verbrauchervertrauen auf dem gleichen Stand wie vor einem Jahr.“
Anhaltend positive Job-Aussichten
Fast zwei Drittel (58 Prozent) der Deutschen schätzen ihre Job-Chancen für die nächsten zwölf Monate 2015 als gut oder sehr gut ein. Damit liegt Deutschland 26 Prozent über dem europäischen Durchschnitt (32 Prozent). „Die positiven Entwicklungen am deutschen Arbeitsmarkt spiegeln sich kontinuierlich in den Einschätzungen der Job-Aussichten wider“, so Schier. Im letzten Quartal 2014 gaben bereits 56 Prozent der Deutschen an, dass ihre Jobaussichten gut oder sehr gut sind. Dieser Wert hat auf Jahressicht noch einmal zugelegt. Im europäischen Durchschnitt ist dieser Wert um 4 Prozent gestiegen: Im vierten Quartal 2014 bewerteten europaweit 28 Prozent ihre Job-Aussichten als gut oder sehr gut.
Persönliche finanzielle Situation auf hohem Niveau
53 Prozent der Deutschen schätzen ihre persönliche finanzielle Situation für die nächsten zwölf Monate als gut oder sogar sehr gut ein. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (55 Prozent) ist dieser Wert um zwei Prozentpunkte zurückgegangen. 50 Prozent der Deutschen sind zudem der Ansicht, dass die nächsten zwölf Monate eine gute Zeit sind, um Geld auszugeben. Diese Ansicht teilen nur 35 Prozent der Europäer. „Insgesamt sind die Deutschen hier sehr zuversichtlich“, fasst Ingo Schier zusammen. „Das liegt vor allem an der dynamischen Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung. Der private Konsum ist und bleibt ein Tragpfeiler der Konjunktur.“ Im europäischen Durchschnitt beurteilen 41 Prozent der Befragten ihre finanzielle Lage gut bis sehr gut.
Wer Geld hat gibt es aus
Deutsche Verbraucher, die nach der Deckung ihrer Lebenshaltungskosten Geld übrig haben, kaufen sich damit an erster Stelle Kleidung (52 Prozent) oder buchen einen Urlaub (46 Prozent). An dritter Stelle steht mit 30 Prozent das Abbezahlen von Schulden. Sparen liegt bei deutschen Verbrauchern im vierten Quartal 2015 mit 27 Prozent erst auf Platz vier. Damit unterscheiden sich deutsche Verbraucher stark vom europäischen Durchschnitt, bei dem Sparen mit 36 Prozent an erster Stelle steht, wenn es um die Frage „Was machen ich mit Geld, das ich über habe?“ geht.
Nicht-materielle Sorgen beschäftigen die deutschen Verbraucher
Während zum Jahresende 2014 steigende Rechnungen, Gesundheit und Terrorismus die Hauptsorgen der Deutschen waren, sind es letzten Quartal 2015 besonders die nicht-materiellen Themen Immigration, Terrorismus und Gesundheit. „Die Ereignisse des vergangenen Jahres haben natürlich Einfluss auf die Sorgen der Verbraucher“, so Ingo Schier. „Bislang ist aber keine Auswirkung auf das Verbrauchervertrauen erkennbar.“ Wirtschaftliche Sorgen stehen anders als im europäischen Durchschnitt in Deutschland hinter den nicht-wirtschaftlichen. Im europäischen Durchschnitt sind Terrorismus, die wirtschaftliche Lage und Jobsicherheit die Hauptsorgen der Verbraucher.
Das ist das Ergebnis des aktuellen Verbrauchervertrauensindex von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Der Verbrauchervertrauensindex bildet die Job-Aussichten, die persönliche finanzielle Situation und die Bereitschaft der Deutschen ab, Geld auszugeben – immer mit Blick auf die kommenden zwölf Monate und im europäischen Vergleich. Weltweit untersucht Nielsen seit 2005 das Verbrauchervertrauen in 61 Ländern. Den vollständigen internationalen Report zum Verbrauchervertrauen können Sie HIER kostenfrei anfordern