Die Debatte der Woche: Ein Finger bewegt Deutschland
Seit Peer Steinbrück für das “SZ-Magazin” in der Reihe “Sagen Sie jetzt nichts” mit gezücktem Mittelfinger posierte, ist bekannt: Dieser Finger polarisiert und Deutschland fragte sich: Kann der wirklich Kanzler? Zwei Jahre später ist es mal wieder so ein Finger, der in Deutschland für eine Debatte sorgt. Dieses Mal ist war es aber nicht Peer Steinbrück, sondern Yannis Varoufakis, der den bösen Finger in die Kamera hielt. Zudem bestreitet der griechische Finanzminister dies wirklich getan zu haben und spricht von einem Fake. Darauf angesprochen wurde Varoufakis von Günther Jauch am letzten Sonntag in seiner Talkshow. Und schon debattierte die deutsche Netz- und Mediengemeinde, ob denn Herr Varoufakis da die Wahrheit sprach.
Am Mittwoch erlebte dann die Diskussion ihren Höhenpunkt, als Jan Böhmermann ein Video ins Netz stellte, in dem er behauptete, das Stinkefinger-Video sei gefälscht.
Und schon tobte das Netz: Sind Jauch und Co. wirklich auf Böhmermann reingefallen? Muss sich Günther Jauch bei Varoufakis entschuldigen? Oder ist das Ganze nur ein Fake-Fake? Nach Stunden der medialen Verwirrung dann die Aufklärung: Bei dem Böhmermann-Beitrag handelt es sich um Satire. Wer jetzt den Überblick verloren hat, wer warum wann wen reingelegt hat, sollte die Varoufake-Chronologie von “Meedia” lesen.
Der Ärger der Woche: Einmal Gesellschaftsdebatte to go, bitte
Trotz ihres ersten afroamerikanischen Präsidenten ist Rassismus in der US-amerikanischen Gesellschaft immer noch ein erhebliches Problem. Das zeigten zuletzt auch die Unruhen in der US-Stadt Ferguson, als ein weißer Polizist einen schwarzen Jugendlichen erschoss. In die Debatte über Rassendiskriminierung hat sich jetzt ein Teilnehmer eingeschaltet, den viele nicht erwartet hätten. Die Kaffeehaus-Kette Starbucks möchte ihre Kunden zum Nachdenken und Diskutieren anregen und hat ihre Mitarbeiter angeregt, die Wörter „Race together“ auf die Pappbecher zu schreiben. Für einen Teil der angesprochenen Kunden ist das ein wenig zu viel des Guten. Auf Twitter machten viele ihrem Ärger über die Aktion Luft: Wie man seine Bahn bekommen und gleichzeitig 400 Jahre Unterdrückung erkären solle, fragt da eine Starbucks-Kundin. “Adweek” hat die Reaktionen zusammengefasst.
Die Idee der Woche: Big Mac bei Kerzenlicht
Für McDonald’s läuft es schon länger nicht mehr wirklich rund. In Zeiten von Gesundheitsbewusstsein und Öko-Burgern schwindet die Kundenzahl der US-Fast-Food-Kette. Eine Filiale im bayerischen Kaufbeuren hat jetzt eine ganz besondere Idee, um die Kundschaft wieder für Big Mac und Co. zu begeistern: Ein romantisches Candlelight-Dinner. Für 19,90 Euro pro Person gibt es zum Burger Rotwein oder Bier am einem extra reservierten Tisch, mit einem Glas Prosecco zur Begrüßung. Ob sich Romantik und Fastfood verbinden lassen, bleibt abzuwarten. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.
Die Aktion der Woche: Energy-Drink mal anders
Red Bull ist von gestern, dieser Energy-Drink hat es in sich und liefert 30 Prozent mehr Energie als die Konkurrenz: Fukushima-Water. Gewonnen wird er aus Cäsum 137, einem Stoff, der bei der Kernspaltung von Uran entsteht. Wem jetzt gerade etwas übel geworden ist, kann beruhigt sein. Fukushima-Water wird es nie in den Getränkefachhandel schaffen. Es handelt sich bei dem Produkt um eine Erfindung, mit der die Macher auf die Zustände in Japan aufmerksam machen wollen. Die Aktion und was dahinter steckt.
Das Video der Woche: Shit Prenzlschwaben Say
“Kommt ein Ostfriese zum Arzt….” – Es gibt Bevölkerungsgruppen, die haben es einfach nicht leicht und werden ständig Zielscheibe von Witzen. Doch Ostfriesland kann aufatmen, es scheint, als würde eine andere Gruppe ihnen bald den Rang ablaufen: die Prenzlschwaben. Das sind die Schwaben, die sich im hippen Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg heimisch fühlen. “Shit Prenzlschwaben say” zeigt jetzt ein Best-Of der schwäbischen Gentrifizierung.