Von Johannes Steger
Das Thema der Woche: Eine Weltmacht im Standby-Modus
Wer gerade als Tourist in New York City unterwegs ist, wird seinen Urlaub vermutlich nur halb genießen können. Denn das berühmteste Monument der Stadt, die Freiheitsstatur, ist geschlossen. Restaurierung oder Herbstferien? Nein, Shutdown. Seit Dienstag geht nichts mehr in den Vereinigten Staaten. Zumindest all das nicht, was der Staat bezahlen muss. Demokraten und Republikaner konnten sich nicht auf einen neuen Haushalt einigen und ohne den gibt es kein Geld für die Regierung. Und so ging erst einmal das Licht aus in Museen, Behörden, Nationalparks und eben auch bei Lady Liberty. Hunderttausende Staatsangestellte mussten in unbezahlten Zwangsurlaub, nur wenige wichtige Institutionen arbeiten noch. Der Shutdown macht sich auch im Netz bemerkbar: Die Nasa schaltete ihre Website ab, aus dem Kapitol in Washington kommen keine Tweets mehr. Während die Regierung im Netz schweigt, machen viele US-Bürger ihrem Ärger jetzt unter dem Hashtag #dearcongress Luft. Mal verärgert, mal mit Humor. Auch Hauptstadt-Gastronomen reagierten bereits und bieten für Regierungsmitarbeiter auf Zwangsurlaub vergünstigte Menüs. Kongressabgeordnete müssen indes doppelt zahlen.
#DearCongress I took a Personal Finance class over the summer; you can borrow my notes.
— Kallie Provost (@Kallie_Provost) October 3, 2013
Der Aufstieg der Woche: Der wertvollste Apfel der Welt
Nach dreizehn Jahren muss sie gehen, die berühmteste Limonade der Welt. Coca-Cola landet im aktuellen Ranking „Best Global Brands 2013“ nur noch auf dem dritten Platz. Verdrängt hat sie ein anderer US-Konzern: Der i-Produkte-Gigant Apple. Das für die Studie verantwortliche US-Unternehmen Interbrand errechnete einen Wert von 98,32 Milliarden Dollar für die Kalifornier. Apple wird zur wertvollsten Marke der Welt.
Der Sieg der Woche: Apple gegen Apfelkind
Die Geschichte von David und Goliath lehrt ja bekanntlich, dass auch die Kleinen mal gewinnen können. In der Realität sieht das meist anders aus. Und würde die Geschichte von David und Goliath in der heutigen Zeit spielen, so wäre Goliath wahrscheinlich ein multinationaler Großkonzern. Und David hieße vielleicht Christina Römer. Die Bonnerin hatte für ihr Cafe „Apfelkind“ ein Logo mit einem Apfel entworfen. Einem anderen Unternehmen mit der Frucht im Namen gefiel das nicht und schickte die Anwälte. Die Cafebesitzerin ließ sich nicht unterkriegen und siehe da, Apple hat seinen Widerspruch unlängst zurückgezogen. Manchmal siegen auch die Kleinen. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.
Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:
>>>Die Videos zur „Asian Mindset Tour“
>>>Spitzensportler auf dem Weg ins Marketing
>>>Verbraucher legen großen Wert auf faire Arbeitsbedingungen
Das Video der Woche: Ich tanz Dir meine Kündigung
Wer kündigt, setzt normalerweise ein formelles Schreiben auf und schickt es fristgerecht an den baldigen Ex-Arbeitgeber. Einfallslos, dachte sich vermutlich die US-amerikanische Journalistin Marina V. Shifrin und verfasste ihre Kündigung als Tanzeinlage, aufgezeichnet auf Video und veröffentlicht auf Youtube. Ihrem Chef gehe es nur um Abrufzahlen, erklärt Shifrin im eingeblendeten Text, nicht um Kreativität. Sie glaube aber, dass es auf Qualität und Inhalt ankomme, denn dann kämen die Klicks von ganz allein. Die weit über zehn Millionen Abrufe ihrer getanzten Kündigung sind dafür der beste Beweis. Der Chef nahm es übrigens mit Humor und antwortete ebenfalls mit einem Video.