Die Zeitungen hätten jedoch vorerst noch wenig zu lachen, sagt zum Beispiel Edward Atorino, Analyst bei der Benchmark Company, und prognostiziert ein Minus von rund 20 Prozent bei den Werbeeinnahmen der Zeitungen im dritten und vierten Quartal. Dabei zählt er noch zu den optimistischeren Branchenbeobachtern, berichtet die New York Times. Die guten Nachrichten seien, dass zumindest der freie Fall der Zeitungen künftig vorüber sei, die weitere Talfahrt langsamer verlaufen und sich bis zum nächsten Jahr hin dann beruhigen werde. Für das bald ablaufende dritte Quartal 2009 rechnen Analysten, Verleger und Werbetreibende allerdings durchschnittlich noch mit einem Minus von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im vierten Quartal sollen die Verluste dann etwas flacher ausfallen.
Auch hierzulande sind Medien- sowie Werbebranche aufgrund der globalen Krise nicht von Verlusten verschont geblieben. „Doch die Situation auf dem deutschen Zeitungsmarkt ist mit jener in den USA grundsätzlich überhaupt nicht vergleichbar. In Deutschland herrschen weitaus stabilere Verhältnisse“, erklärt Volker Nickel, Sprecher des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), im Gespräch mit pressetext. Es gebe zwar auch Rückgänge bei den Auflagen, aber die Zeitungskrise in den USA habe völlig andere Dimensionen. „Zugespitzt kann man sagen, die USA stecken in tiefroten Zahlen, in Deutschland steht die Branche mit einem Fuß in den roten Zahlen“, so Nickel weiter. Eine Prognose für die künftige Entwicklung sei jedoch äußerst schwierig.
Ein 25-prozentiges Minus wie derzeit für den US-Markt erwartet würde normalerweise als katastrophal angesehen. Zur Zeit jedoch wirken diese Zahlen eher beruhigend. Immerhin wurden im ersten und zweiten Quartal noch Rückgänge von rund 29 Prozent verbucht. „Zeitungen werden das letzte Medium sein, bei dem sich die Werbeeinnahmen wieder nach oben hin entwickeln“, meint Roberta Garfinkle, Director Print Strategy bei TargetCast TCM. Aber zumindest werde mittlerweile wieder über Printanzeigen nachgedacht bzw. diskutiert, was in den vergangenen Monaten nicht stattgefunden habe. pte
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