Dem Bericht zufolge will Nielsen künftig drei verschiedene TV-Quoten erheben: Die traditionelle Quote misst wie viele Menschen einer Sendung bei der Ausstrahlung live zusehen. Hinzu kommt eine zweite Quote, die zusätzlich noch jene Menschen beinhaltet, die eine TV-Sendung auf ihrem DVR aufzeichnen und innerhalb von 24 Stunden abspielen. Die dritte Quote misst ebenfalls wie viele Menschen eine Sendung live sehen und addiert jene, die sich eine Aufzeichnung innerhalb von sieben Tagen ansehen.
Darüber hinaus arbeitet Nielsen daran, ab dem zweiten Quartal auch die Nutzung von VOD zu messen. Das Institut testet zur Zeit Möglichkeiten, den Empfang auf mobilen Endgeräten zu messen. Die Einbeziehung der DVR-Quote könnte die Werbepreise laut WSJ bei einigen Sendungen um bis zu zehn Prozent ansteigen lassen. Kaum betroffen sind Sportsendungen, die Zuschauer meist live sehen. Die Werbewirtschaft ist gegen eine Einbeziehung der DVR-Quote. Das Argument: Werbung sei aktuell, es bringe daher nichts, Werbung später zu sehen. Zudem könnten DVR-Nutzer zahlreiche Spots überspringen (Ad-Skipping). Werbekunden seien nicht bereit, dafür zu zahlen.
TV-Unternehmen stimmen den Argumenten der Werbewirtschaft nur hinsichtlich der Fälle zu, bei denen der Zeitfaktor eine Rolle spielt. Ansonsten sei die DVR-Quote durchaus in die Preisentwicklung einzubeziehen. Wie Nielsen mitteilt, werden sich die neuen Messungen zunächst kaum auswirken. Wirklich relevante Daten werde der Marktforscher erst in einigen Monaten liefern. pte