Für die Studie von e-fellows.net und McKinsey & Company wurden 6.000 Studenten zu ihren Präferenzen bei der Wahl des künftigen Arbeitgebers befragt. Die Autoren halten es für auffällig, dass allgemeingültige Kriterien in den Hintergrund rücken, wenn sich die Befragten mit konkreten potenziellen Arbeitgebern beschäftigen.
Werden sie gebeten, in einer Kriterien-Liste die für sie wichtigsten Punkte anzugeben, dann rangieren etwa ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben und kollegiale Zusammenarbeit weit oben. Fragt man die Kandidaten aber nach ihrer Einschätzung zu konkreten Unternehmen, dann sind ihnen ganz andere Argumente wichtig. Das erhoffte Gleichgewicht zwischen Freizeit und Beruf landet im Rahmen dieser Selbstbewertung auf dem letzten Platz aller 19 untersuchten Kriterien.
„Die High Potentials legen außerdem Wert darauf, dass das Unternehmen innovativ ist, attraktive Produkte und Dienstleistungen anbietet, und die Mitarbeiter die gleichen Werte und Einstellungen teilen“, sagt Dr. Michael Hies, Geschäftsführer von e-fellows.net.
Unternehmenswebseite wichtigster Kontaktpunkt für Bewerber
Bewerber informieren sich bevorzugt über die Webseite des Unternehmens, Familie und Bekannte sowie Karrieremessen und Praktika über ihren Wunscharbeitgeber. Dr. Thomas Fritz, Recruiting-Chef bei McKinsey Deutschland, erklärt: „Diese Kanäle haben den größten Einfluss auf den Ruf eines Unternehmens bei potenziellen Bewerbern.“
Neben diesen Informationsquellen vertrauen die Absolventen auch weiterhin sehr stark auf die Meinung von Familie, Freunden und Bekannten. Facebook hingegen nutzen nur mehr als ein Viertel der Bewerber zur Information über Arbeitgeber. 35 Prozent der Befragten sind bei mindestens einem Talentbindungsprogramm registriert. Größte Anreize für die Teilnehmer: der direktere Kontakt zu Unternehmen, bessere Bewerbungschancen und leichterer Zugang zu Auslandspraktika. Hier besteht nach Überzeugung von Thomas Fritz die Möglichkeit, Toptalente früh von den Perspektiven des Unternehmens zu überzeugen. Die Bewerber wünschten sich den persönlichen Kontakt.
(McKinsey & Company/asc)