Eine Studie von IBM und der Said Business School an der Universität Oxford zeigt, dass weniger als die Hälfte derjenigen, die schon Big Data-Initiativen ins Leben gerufen haben, externe Daten, etwa aus Social Media, nutzen. Sie wissen schlicht nicht, welche Informationen sie aus den Daten ziehen sollen. Die Studie „Analytics: Big Data in der Praxis“ hat gezeigt, wie Unternehmen weltweit derzeit mit dem Thema Big Data umgehen: 63 Prozent der Unternehmen glauben, mit Big Data- und Analytics-Technologien Wettbewerbsvorteile erlangen zu können. Das sind knapp doppelt so viele wie noch 2010. Drei Viertel (76 Prozent) der Befragten bauen momentan den Big Data-Bereich aus, allerdings befindet sich die Mehrzahl (47 Prozent) noch in einem frühen Planungsstadium.
28 Prozent haben bereits erste Big Data-Lösungen implementiert oder beginnen derzeit Pilotprojekte. Knapp ein Viertel (24 Prozent) der Befragten hat bislang keinerlei Big Data-Aktivitäten gestartet und informiert sich noch darüber, wie Big Data-Lösungen genutzt werden können, um den Informationsbedarf besser zu befriedigen. Bei ihren Big Data-Initiativen rücken die Unternehmen vor allem den Kunden in den Fokus: 49 Prozent wollen mit Hilfe von Big Data- und Analytics-Technologien mehr Kundennähe schaffen, um Verhaltensmuster, Stimmungen und Vorlieben der Kunden besser erkennen zu können. 18 Prozent konzentrieren sich auf die Optimierung ihrer betrieblichen Abläufe. Andere stellen die Themen Risiko- und Finanzmanagement (15 Prozent) oder neue Geschäftsmodelle (14 Prozent) in den Mittelpunkt.
Als Quellen dienen vorrangig interne Daten
Als Quellen für ihre Big Data-Projekte nutzen mehr als die Hälfte der Befragten vorrangig interne Daten, da diese häufig bereits gesammelt, integriert, strukturiert und standardisiert sind. Weniger als die Hälfte zieht externe Quellen heran, die Einfluss auf den Absatz oder andere unternehmensrelevante Parameter haben. Auch beziehen lediglich 43 Prozent der Unternehmen, die bereits Big Data-Initiativen ins Leben gerufen haben, die Informationen aus Social-Media-Kanälen in ihre Analysen mit ein – obwohl gerade diese wertvolle Kundeninformationen liefern können.
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Die Gründe hierfür liegen zum einen darin, dass die Unternehmen unsicher sind, wie sie mit den individuell gefärbten Inhalten aus den sozialen Medien umgehen sollen. Zum anderen mangelt es ihnen häufig an der entsprechenden Kompetenz: Nur 25 Prozent der Befragten gaben an, auch unstrukturierte Daten analysieren zu können. Und weniger als die Hälfte nutzen Tools, die natürliche, unstrukturierte Texte analysieren können, wie zum Beispiel Transkripte von Call-Center-Telefonaten. Gerade Analysen dieser Art können wertvolle Einblicke in die Stimmung der Kunden liefern.
Welches Wissen bringt größten Nutzen?
„Die meisten Unternehmen haben das Big Data-Potenzial erkannt. Womit sie jedoch noch Probleme haben, ist, wie sie ihre Reise in Richtung Big Data beginnen sollen“, erläutert Christian Kirschniak, Partner in der IBM Unternehmensberatung Global Business Services. „Der erste Schritt ist, zu identifizieren, welches zusätzliche Wissen ihnen für ihr Unternehmen den größten geschäftlichen Nutzen bringt. Die Mehrzahl der Big Data-Projekte wird deshalb aus den Fachabteilungen getrieben und nicht aus der IT.“