Die Werbewelt steht vor einem Paradigmenwechsel: Künstliche Intelligenz übernimmt zunehmend kreative Aufgaben, die noch vor ein paar Jahren ausschließlich Menschen vorbehalten waren. KI hat sich als nützliches Werkzeug etabliert, das Marken dabei hilft, tiefer in die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Zielgruppen einzutauchen und darauf basierend personalisierte Inhalte zu erstellen.
Zum einen kann KI Muster erkennen, die menschliche Analysten übersehen könnten, und so dabei helfen, kreative Entscheidungen auf eine Weise zu treffen, die früher undenkbar war. Doch nicht nur im Hintergrund – auch bei der tatsächlichen Erstellung von Inhalten tritt KI immer stärker in den Vordergrund.
Wir haben auf aktuelle KI-generierte Werbekampagnen geschaut und stellen im Folgenden unsere Lieblinge vor.
Coca-Cola: Erfrischung einer Kultmarke
Coca-Cola ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine traditionsreiche Marke KI nutzt, um sich neu zu erfinden, ohne ihre Identität zu verlieren. Mit der „Masterpiece“-Kampagne zeigt Coca-Cola, wie Künstliche Intelligenz genutzt werden kann, um klassische Kunstwerke auf kreative Weise neu zu interpretieren.
Der Spot vereint Meisterwerke wie Edward Hoppers „Nighthawks“ und Vincent van Goghs „Sternennacht“ in einer dynamischen Animation, die von einer Coca-Cola-Flasche zusammengeführt wird. Die KI hat dabei die Kunstwerke lebendig werden lassen und nahtlos miteinander verbunden. Das Ergebnis ist ein sehr unterhaltsamer Werbespot, der nicht nur die Eigenschaften von Coca-Cola hervorhebt, sondern auch eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt. Der Spot gleicht beinahe schon einem Kurzfilm und entführt den Zuschauenden für kurze Zeit in eine neue Welt voller Kunst und Kreativität.
Dove: Die Entschlüsselung von Schönheit
In der „The Code“-Kampagne nutzt Dove Künstliche Intelligenz, um ein tieferes Verständnis für die Schönheitsstandards in der Werbung zu gewinnen. Der Spot beleuchtet, wie KI eingesetzt wurde, um die Darstellung von Schönheit in verschiedenen Medien zu analysieren und zu hinterfragen. Die KI analysierte Tausende von Werbeanzeigen, um Muster und Codes zu identifizieren, die stereotype Schönheitsideale propagieren.
Dove nutzt diese Erkenntnisse, um eine ehrliche und vielfältige Darstellung von Schönheit zu fördern, die reale, unverfälschte Bilder von Frauen zeigt. Die Kampagne fordert die Branche heraus, über die oft unrealistischen Schönheitsnormen hinauszugehen und echte Vielfalt zu feiern. „The Code“ ist ein starkes Beispiel dafür, wie KI eingesetzt werden kann, um gesellschaftliche Normen kritisch zu hinterfragen und positive Veränderungen in der Werbung zu bewirken.
WWF: Schutz der Umwelt durch KI
KI kann es einer Marke auch ermöglichen, eine starke Botschaft zu vermitteln. Vor allem, wenn diese ein globales Anliegen mit den Möglichkeiten der KI verbindet. Anlässlich einer Aktion von WWF Schweiz blickten Tourist*innen im vergangenen Jahr nicht nur auf den Aletsch-Gletscher, das Matterhorn oder den wasserreichen Rheinfall, sondern auf eine Version dieser Naturwunder aus dem Jahr 2085.
Mit der KI zeigte der WWF, wie die Klimakrise heimische Landschaften künftig verändern könnte. Die Reaktionen der Zuschauer reichten von Sprachlosigkeit bis Wut.
Heinz: Kreativität trifft Technologie
Heinz, bekannt für seine ikonische Tomatensauce, entschied sich ebenfalls für den Einsatz von KI, um eine frische, moderne Kampagne zu gestalten. Das Unternehmen setze auf einen KI-Kunstgenerator mit der Frage: „Wie stellt sich KI Ketchup vor?“
Die KI analysierte Konsumdaten und kulturelle Trends und entwickelte daraufhin eine Reihe von Werbespots, die sowohl humorvoll als auch tiefgründig waren. Diese Kampagne zeigt eindrucksvoll, wie KI genutzt werden kann, um traditionelle Produkte in einem neuen Licht zu präsentieren.
Nutella: Personalisierung in Perfektion
Nutella ging einen Schritt weiter, indem es KI nutzte, um personalisierte Etiketten für seine Gläser zu entwerfen. Diese Kampagne zeigt, wie KI nicht nur für die Erstellung von Inhalten, sondern auch für die individuelle Kundenansprache eingesetzt werden kann.
Die Konsument*innen konnten ihre eigenen Etiketten gestalten, die dann von einer KI basierend auf persönlichen Vorlieben und kreativen Vorschlägen weiterentwickelt wurden.